post-title MiH Inklusive Fahrradtour – Ein Erlebnisbericht von Holger Gräbener

MiH Inklusive Fahrradtour – Ein Erlebnisbericht von Holger Gräbener

MiH Inklusive Fahrradtour – Ein Erlebnisbericht von Holger Gräbener

Ein Mann sitzt in einer fahrenden Rikscha mit einem grünen Dach und trägt eine Kamera um den Hals.

Der Veranstaltungskalender des Vereins Menschen in Hanau e.V. ist vielfältig und gut gefüllt. Keiner kann sagen: “Nix für mich dabei”.
An einem Tag gibt‘s harte Arbeit an der Verbesserung eines Stadtplans, der Barrieren und barrierefreie Stellen aufzeigt (wer es Englisch braucht: Wheel-Map).
An einem anderen Tag steht der Genuss im Vordergrund. Zum Beispiel am 10.09.2023 die inklusive Radtour mit Picknick (Anmerkung: bei einer inklusiven Radtour ist nicht das Rad inklusiv, auch nicht das Picknick, sondern es bedeutet, dass alle Menschen, ob mit oder ohne Beeinträchtigungen, an der Tour teilhaben können. Das Picknick sollte nach der Tour am Tiefgarten stattfinden).

 

17 Radler (alkoholfrei) haben sich mit ihrem oder einem Leihrad (vom Verein) am Tiefgarten Otto Wels-Straße (ehem. Uferstraße) eingefunden. Warum der Tiefgarten Tiefgarten heißt, ist heute nicht mehr zu klären. Spätestens mit der Landesgartenschau 2002 ist das kein Garten mehr, sondern ein terrassiertes Oval. Tief ist es auch nicht, aber diesen Namensteil kann man noch gelten lassen (immerhin geht es terrassiert nach unten!).

 

So treffen, wie immer, die Übereifrigen schon weit vor der vereinbarten Zeit (11:00 Uhr) ein. Peter (Anmerkung der Redaktion: alle Namen sind geändert) ist der Erste; da er die Tour anführt, wird das auch so bleiben.
Sollte jedoch der absolut absurde Fall eintreten, dass Peter die Tourstrecke vergisst, das Navi abstürzt, die Radwegekarte noch mit 4-stelligen Postleitzahlen versehen ist (und nicht einmal die Bulau kennt) und weder Steinchen noch Brotkrumen den Weg markieren, also für diesen Fall ist die Route auf einem Pergament -ähnlich einer Flaschenpost- wie eine Schatzkarte aufgemalt und beschrieben.

 

Hier die Kurzfassung:

Tiefgarten – Bulau – Erlensee – Lamboy – Tiefgarten.

Und etwas ausführlicher:

Tiefgarten – Kleingärten “Alte May” – Licht- und Luftbad – Kinzig-Überführung B8 (Radfahrer absteigen, weil Unfall-Gefahr!) – ehem. Pioneer-Kaserne, heute Pioneer-Park. Da stelle ich mir etwas vor, das viel Grün, Freude zum Verweilen und Erholen

bietet, aber nicht eine zusätzlich verdichtete Bebauung für 5.000 Menschen.

Aufregen nutzlos, bis jetzt haben die Leut` alles gekauft; mal schauen, wie es die nächsten Jahre wird – Bulau – Naturschutzgebiet Schenkeloch Erlensee/Rückingen – Römerbad – ehem. Rot-Kreuz-Station Feuerbachstraße – Tiefgarten.

[Ende der Routenbeschreibung]

 

Zu Peter gesellen sich die beiden Neuen Uschi und Holger, die natürlich nichts verpassen wollen (Holger schon gar nicht das Picknick). Zudem darf er in einer der beiden Rikschas Platz nehmen und wird von Peter die 15,5 km kutschiert. Eigentlich bin ich ja konsequent mit meinem 3-Rad unterwegs und ernte bewundernde Blicke.
Weil Holgers 3-Rad inklusive des Picknicks am Tiefgarten auf die Rückkehr der Gruppe warten soll, suchen wir etwas zum Anbinden meines Rades. Nicht, dass es mich, wie schon einige Male in der Vergangenheit, in der Garage eigenständig über den Haufen fährt. Nein, das würde es sich bei dem regen Zuschauer-Betrieb auf dem Weg nicht trauen. Nein, wir würden es anbinden, damit Rad und Baum den Besitzer nicht so leicht wechseln können.

 

Nach dem üblichen Fachsimpeln und ein paar vorsichtigen Testrunden vor dem Kinzigsteg, es waren ja zusätzlich zu den “Normal-Rädern” die 2 Rikschas, PINO (wer ist das?), der “Lastenesel” und das Vereins-Tandem am Start, wollten jetzt zwei Fahrer-Youngsters – dick eingeschmiert mit Permanent-Schutzengelgel – noch den Tandem-Rekord aufstellen; sie erreichten knapp 32 km/h und können sich ab sofort mit dem See-Pferdchen für Tandem-Fahrer schmücken. Für die nächste Stufe “Frei-Fahrer” ist außer Geschwindigkeit auch noch Balance gefragt: 100 m freihändig! Die Füße dürfen nicht auf dem Boden schleifen.

 

Nun wurde die Truppe so unruhig wie Schlittenhunde auf dem Weg zum Futter und wir brachen auf. Wetter war toll, der Wald ein guter Sonnenschutz und der Weg für alle sicher und gut befahrbar.

Pünktlich zur Halbzeit in Erlensee meldet sich meine Rikscha mit einem Fehler an der Sattelbefestigung. Hätte mir eigentlich egal sein können (ich saß ja nicht auf dem Sattel), aber wenn Peter hätte schieben müssen, wäre ich wohl auch dran gewesen. War aber nur eine Kleinigkeit und blitzschnell behoben. Der Anführer einer solchen

 

Tour führt entweder ein Ersatzrad im Servicemobil mit sich oder hat das entsprechende Werkzeug bei sich in der Nierentasche. Ganz harte Typen räumen ihr Essgeschirr leer, damit das Besteck keinen Schaden leidet.

Am Wendepunkt der Tour (Römerbad) verabschiedete sich auch die Gastfamilie (Vater/Mutter/Kind) aus Bruchköbel mit ihrem Tandem, für deren Sohn es nicht sportlich

genug zuging. Sie bogen nach links ab; und warden fortan nimmermehr gesehen.

 

Die Fahrt zurück zur ehemaligen Rot-Kreuz-Station ist weniger attraktiv, aber was hilft

es, wir wollten ja nicht in Erlensee bleiben. Wenn wir zum Schluss noch den Schlenker Richtung Licht- und Luftbad hinter uns haben, ist der Picknick-Baum nicht mehr weit.
Kaum wieder am Start-Ziel angekommen, tauchen bekannte Gesichter auf, die beteuern, sie wären gerne mitgefahren, doch leider …(hier kann die geneigte Leserin/der geneigte Leser ihre/seine Lieblings-Ausreden der jeweiligen Situation angepasst auswählen).

 

Strafmildernd ist anzuerkennen, dass sowohl Mitfahrer als auch “das nächste Mal fahre ich bestimmt mit”-Versprecher ihren kreativen Beitrag zum Picknick leisteten. Da bog sich der ALDI-Mehrzweck-Tisch – transportiert mit dem Lastesel unter gefüllten Blätterteigtaschen, Datteln in Schokolade, Muffins, Keksen, Pizza-Rollen und mehr. Wer es nicht glaubt, fährt am besten das nächste Mal mit.

 

Resümee:

Keine Strafzettel wegen Nichtbeachtung von Gebots- und Verbotsschildern bei Kinzig-Überführungen, kein Rahmenbruch, keiner verhungert oder verdurstet, keiner in den Bach gefallen, niemand verschwunden, tolles Wetter, ordentliche Wege, fröhliche Gesichter – das machen wir noch einmal, wenn der Veranstaltungskalender des Vereins Menschen in Hanau e.V. einen freien Termin zeigt ….

 

Diesen Erlebnisbericht schrieb Holger.

Der Tag in Bildern:

 

Kommende Veranstaltungen - barrierefrei und inklusiv

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