Was bedeutet Physiotherapie?
Physiotherapie hieß früher Krankengymnastik. Dieser Begriff wird heutzutage kaum noch verwendet.
Physiotherapie dient dazu, die Bewegung und die Funktion des Körpers zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen. Im Mittelpunkt steht der Bewegungsapparat. Dazu gehören Gelenke, Muskeln, Nerven und Sehnen.
Störungen des Bewegungsapparats wie Schmerzen, Lähmungen und vieles andere können mit Physiotherapie behandelt werden.
Ziele sind: Schmerzen lindern, Spannungen lösen oder Bewegungsfunktionen wiederherstellen.
Wer braucht Physiotherapie?
Physiotherapie brauchen Menschen, die Schmerzen haben oder deren Bewegungen eingeschränkt sind.
Beispiele
Rücken: Ischias-Beschwerden, Bandscheibenvorfall, nach einer Rückenoperation
Rheuma: Gelenke schwellen an, sind heiß und schmerzhaft in Bewegung und bei Berührung. Es gibt viele Bewegungsübungen, die Patienten mit rheumatischen Erkrankungen helfen.
Schlaganfall: Meist ist eine Körperhälfte betroffen (Lähmung, Spastik). Das Gehen fällt schwer, da dafür zuständige Gehirnregionen ausgefallen sind. Der Patient braucht oft einen Stock oder Rollator. Durch Physiotherapie werden Bewegungsabläufe gefördert und verbessert.
Unfall: Nach einem Knochenbruch muss das betroffene Körperteil ruhig gestellt werden, um zu heilen. Danach sind die Gelenke (z.B. Handgelenk) oft steif. Die Beweglichkeit muss durch Behandlungen wiederhergestellt werden.
Wer verschreibt Physiotherapie?
Der Hausarzt oder ein Facharzt wie Orthopäde, ein Neurologe oder ein Kinderarzt. Wenn der Arzt eine Physiotherapie notwendig findet schreibt er dafür ein Rezept.
Wo arbeiten Physiotherapeuten/Physiotherapeutinnen?
Sie arbeiten in einer Praxis, in einem Krankenhaus oder auch in sogenannten Rehabilitationszentren. Das sind Einrichtungen, in denen Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten zusammenarbeiten, um die Fähigkeiten von kranken oder behinderten Menschen wiederherzustellen.
Adressen von Physiotherapie-Praxen gibt der Arzt weiter. Sie stehen aber auch im Internet und im Telefonbuch.
Was passiert in der Physiotherapie?
Beim ersten Termin sammelt der Therapeut in einem Gespräch und durch Tests mit dem Patienten alle für die Behandlung wichtigen Informationen. Daraus ergeben sich dann die therapeutischen Maßnahmen. Das können vom Physiotherapeuten angeleitete Übungen sein oder auch Massagen und Wärmebehandlungen
Oft erhält man während einer physiotherapeutischen Sitzung Tipps, wie man die erlernten Techniken auch zu Hause regelmäßig anwendet.
Wie lange dauert Physiotherapie?
Bei chronischen Erkrankungen werden die Patienten über eine längere Zeit behandelt.
Bei akuten Beschwerden wie Rückenschmerzen reichen oft wenige Behandlungen (6 bis 10 Termine). Die Behandlungen dauern zwischen 20 und 40 Minuten und finden ein- bis dreimal in der Woche statt.
Wer bezahlt Physiotherapie?
Mit einem Rezept ist die Therapie kostenlos.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten.
Man muss unter Umständen eine Rezeptgebühr bezahlen.
Wer kein Rezept hat, muss die physiotherapeutische Behandlungen selbst bezahlen.
Die Preise für diese Privat-Behandlung sind unterschiedlich.