Das diesjährige Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus (IWGR) 2024 lautet „Menschenrechte für alle“. Wir – Menschen in Hanau – und das Hanauer Seniorenbüro mit dem Projekt GeKuVi haben aufgerufen, kreativ zu werden und zu überlegen, was für Hanau oder auch für alle aus der eigenen Sicht besonders wichtig ist.
In sehr kurzer Zeit haben über 40 beeindruckende Zeichnungen, Gedichte, Geschichten, Collagen und mehr zu dem Thema erhalten.
Menschenrechte – mir ist besonders wichtig …
Am 21. März 2024 – dem Internationalen Tag gegen Rassismus – haben wir im Neustädter Rathaus die eingereichten kreativen Kunstwerke präsentiert. Zur Ausstellung haben wir die Künstlerinnen und Künstler und alle Interessierten eingeladen, die Ideen und Hintergründe zu den Werken zu erfahren.
Eröffnet wurde die Ausstellung von der 16-jährigen Schülerin Ceyda Ilkan aus Hanau. Die Schülerin der Eppstein-Schule trug ein von ihr verfasstes Gedicht „Ich bin anders“ vor. Sie beschreibt darin aus ihrer Perspektive, wie sich es sich anfühlt, vorverurteilt und ausgegrenzt zu werden. Ein Gedicht, das nicht nur nachdenklich stimmt, sondern das unter die Haut geht. Ceyda Ilkan schließt mit den Sätzen „Vielleicht bin ich anders. – Hast du den Mut zu fragen, wer ich bin?“ und trifft damit ein zentralen Punkt: Das respektvolle Miteinander ist die Voraussetzung, damit Menschen – so verschieden und einzigartig, wie sie sind – frei und gleichberechtigt zusammenleben können.
Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck zeigte sich nach ihrem ersten Rundgang begeistert. „So viele schöne Rückmeldungen. Dass sich „Menschen in Hanau“ – und Sie sind eine besondere Gruppe von Menschen -, sich mit Menschen-Rechten beschäftigen, gefällt mir sehr gut.“ Die Kunstwerke eröffnen neue Blickwinkel auf das Thema in Hanau. Sie habe, so Beate Funck, die Bilder unter 2 Fragen betrachtet: „Wo erlebe ich Menschen-Rechte im Alltag und wo erlebe ich die Verletzung der Menschenrechte?“ Unter diesen Aspekten setzten die Arbeiten sehr unterschiedliche Akzente, worüber an diesem Abend lange gesprochen wurde.
“Es ist jedes Mal wieder überraschend, wie unterschiedlich die Werke / Gedanken sind, die zu einer Fragestellung abgegeben werden. Ganz besonders hat sich das Orga-Team gefreut, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft im Alter von 3 bis 77 Jahre alt mitgemacht haben”.
Den Anfang des Abends nutzten die Teilnehmenden, sich die Werke alleine anzuschauen. Nach der Eröffnung begann die Tour von Werk zu Werk. Ein jedes wurde erläutert. Herzbilder, ein „Kunstwerk mit Liebe“ gestalteten zum Beispiel die Kinder der Kita Steinheim, für die – dem Alter entsprechend – das Recht auf „Familie, auf Freizeit und auf Selbstbestimmung“ ein wesentliches Anliegen war. Für die Kinder und Jugendlichen aus dem Mehrgenerationenhaus standen das Recht auf Bildung und auf Teilhabe im Mittelpunkt. „Kostenlos“ sollten viele der Angebote sein und damit frei zugänglich.
In der Regel von erzählten die Kreativen selbst, was sie sich dabei gedacht haben. Es war sehr bewegend, an den Gedanken der einzelnen zu den Menschen-Rechten zu erfahren. „Gegenseitiges Akzeptieren“ war ein Wunsch, der immer wieder geäußert wurde. „Wir müssen nicht alle gleich aussehen.“ Gegenseitiges Zugestehen gehöre dazu. Zu lesen war, dass Menschen dankbar sind, für ein Leben in Freiheit und in einer Demokratie. Mit dem Bild einer Waage wurde die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau symbolisiert. Andere Werke versinnbildlichen Werte wie Toleranz, Freundschaft und Frieden.
„Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir alle Werke in einer digitalen Demonstration mit Erklärungen zeigen. Auch wenn es “nur” für einen Abend war, so war die Möglichkeit, die Arbeiten im Rathaus auszustellen genau der richtige Rahmen“.
Die Kunstaktion geht weiter
Am 10. Dezember 1948 sind die Menschenrechte mit ihren 30 Artikeln erklärt worden. Wir sind also immer noch im 75. Jahr seit der Erklärung der Menschenrechte, die in der UN Generalversammlung mit überwiegender Mehrheit verabschiedet wurde.
Würden alle die 30 Artikel der Menschenrechte gleichermaßen befolgen, dann würden wir sehr viel friedlicher zusammenleben, deswegen haben wir beschlossen, dass wir die Kunst-Aktion weiterführen. Ihr könnt also noch mitmachen.
Menschen in Hanau wird bei unterschiedlichen Aktionen, z.B. “Dinner in bunt” am 3. Mai 2024 oder bei der Idahobit am 17. Mail die Kunstaktion mitnehmen, so dass man direkt vor Ort oder in Ruhe zuhause die eigenen Ideen zu Papier bringen kann.
Gerne könnt Ihr – siehe am Ende des Beitrags – Euch bei uns melden zum Mitmachen.
Dankeschön
Unser Dank gilt den aktiv Mitmachenden:
Abas, Abigail, Amara, Angela, Angelika, Arjin, Aysa, Burak, Calle, Ceyda, Edris, Fatima, Fikret, Fozia, Ghazal, Hayal, Jochen, Jovita, Lilli, Miena, Mira, Nina, Renate, Resan, Reshad, Sabrina/Ettore, Salyman, Souja, Sümeyra, Sylvie, Vehbi, Xhonsela, Yasmina, Zahra, Zeynep, Zülal und Kindergarten-Kinder sowie eine Kindergruppe des MGH Fallbach.
und allen, die uns bei dieser Kunst-Aktionen tatkräftig unterstützt haben:
- Beate Funck – Stadtverordneten-Vorsteherin Hanau, die neben passenden Begrüßungsworte immer auch die Abende wertschätzend begleitet.
- Tanja Lietz – Ikea Hanau, durch die wir die Idee und dann die Bügel zur Aufhängung bekommen haben. So konnten wir eine Ausstellung nur für einen Abend gut bewerkstelligen.
- Abigail Adams – Hanau, Amt für sozialen Zusammenhalt und Sport, die uns spontan die Ausstellung “Mein Name ist Mensch” zur Verdeutlichung der 30 Artikel der Menschenrechte zur Verfügung gestellt hat.
Erste Eindrücke
Zum Mitmachen weiterhin anmelden:
Bitte schreibt uns unter
einmischen@menschen-in-hanau.eu
oder meldet Euch bei
Gaby, Mobil: 0159 0676 9180, damit wir einen Termin zur Übergabe ausmachen können.
Wir freuen uns über unsere Einsendungen an einmischen@menschen-in-hanau.eu. Als Dateiformat wählt bitte DIN-A4 hoch oder quer im Datei-Format .jpg oder .png. Gerne könnt ihr auch unsere Vorlage hier herunterladen. Mitmach-Blatt
Wir machen weiter
Eurer Orga-Team – Lilli, Renate, Sabrina und Sylvie
