Unter dem Motto „Meine Identität ist nicht verhandelbar“ sind zahlreiche soziale Organisationen, Vereinigungen und politische Bewegungen am Samstag, den 21. Juli 2018 durch die Frankfurter Innenstadt gezogen. Anlass: der jährliche Christopher Street Day (CSD).
Um 12 Uhr fiel der Startschuss am Römer. Die traditionelle Parade führte dann über den Roßmarkt am Eschenheimer Tor vorbei Richtung Konstabler Wache. Am Straßenrand haben viele Schaulustige und Interessierte das bunte Treiben beobachtet.
Der CSD Frankfurt mit der Demonstration fand zum 26. Mal statt.
Geschichte zum CSD
Der Christopher Street Day (CSD) ist ein Festtag, Gedenktag und Demonstrationstag von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern.
Seinen Ursprung hat dieser im Jahr 1969 in New York City. In dem ersten bekanntgewordenen Aufstand wehrten sich Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten in der Christopher Street gegen die Polizeiwillkür. Im Stadtviertel Greenwich Village trafen sie in den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 in der Bar Stonewall Inn zusammen. Dies war der sogenannte Stonewall-Aufstand. Zu dieser Zeit gab es in New York immer wieder Razzien der Polizei. Diese hatten vor allem Kneipen und Bars mit trans- und homosexuellem Publikum im Blick.
Am Abend des 28. Juni wehrten sich insbesondere Dragqueens (ein Mann, der in künstlerischer oder humoristischer Absicht durch Aussehen und Verhalten eine Frau darstellt) und transsexuelle Latinas sowie Schwarze gegen diese Kontrollen. Eine tagelange Straßenschlacht mit der New Yorker Polizei war die Folge. Seit diesem Vorfall erinnert der CSD jährlich an diese Ungleichbehandlung.
Heute haben wir in der Gesellschaft viel erreicht. Dennoch sind die wiederkehrenden Demonstrationen in mehr als 100 Städten weltweit ein Zeichen dafür, dass wir noch nicht bei einer völligen Gleichberechtigung und -behandlung angekommen sind. Diese Veranstaltungen sind wichtig und geben jedem Menschen, unabhängig von der sexuellen Identität, ein Gesicht.
Hier bestehen auch sehr große kulturelle Unterschiede: So gibt es auf der Welt immer noch zahlreiche Länder, in denen Homosexualität als Straftat gilt und mit der Todesstraße belegt werden kann.
Nun aber noch ein paar Eindrücke von der CSD Parade, dem Basar der Vielfalt auf der Friedberger Straße und dem Straßenfest auf der Konstabler Wache:
Und dann zum Schluss noch eine tolle Information aus Hanau: Im Juli hat sich der CSD-Hanau e.V. gegründet. Im Nächsten Jahr wird es damit auch einen Christopher Street Day in Hanau geben.