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Hanau Hauptbahnhof – Begehung der Personenunterführung

Hanau Hauptbahnhof – Begehung der Personenunterführung

Eine Gruppe von Menschen schaut intensiv und prüfend auf den Boden. Personen mit Langstock und Rollstuhl sind auch dabei.

Am 25.10.2022 wurden im Rahmen einer Begehung des Hauptbahnhofs viele Details besprochen, die für Menschen mit Einschränkungen sehr wichtig sind, damit sie sich selbstständig im Raum zurechtfinden. Dazu gehört unter anderem die Einführung eines Blinden-Leitsystems

Treffpunkt in der Personen-Unterführung:

Die Personen-Unterführung (PU) des Hanauer Hauptbahnhofes ist etwa 160 Meter lang und unterquert die Auheimer Straße und alle Gleise des Hauptbahnhofes.

Die Zugänge zu den Gleisen erfolgen über die Personen-Unterführung (Ausnahme Gleis 101 und Gleis 7). Im Zuge der Umbaum-Maßnahmen zur Barrierefreiheit wird die Unterführung neu gestaltet. Unsere Begehung mit Bau- und Projekt-Verantwortlichen diente im Vorfeld, also vor Fertigstellung, des Informations-Austausches und der Einschätzung der geplanten Maßnahmen durch Betroffene.

Boden-Fliesen

 

In der Musterfläche werden 3 unterschiedliche Farben und Oberfächen von Boden-Fliesen getestet. Die Farben müssen bestimmte Kontrast-Werte, z.B. auch in Bezug zu den Aufmerksamkeits-Feldern erfüllen. Die Oberfläche muss griffig sein, darf also nicht rutschig sein. Das ist wichtig für Fußgänger genauso wie für das Darüber Tasten mit dem Langstock. Die Entscheidung für die mittlere Muster-Fliese (im Bild von oben die 2. und 4. Reihe) wird für gut befunden.

Aufzug in der Personen-Unterführung (PU) und Aufmerksamkeits-Flächen

Es wird keine Leitstreifen über die gesamte Länge von 160 m in der PU geben, sondern jeweils Aufmerksamkeits-Felder zu den Aufzügen bzw. Treppen.

Beleuchtetes Kunstwerk an den Wänden

Ist das Licht hell genug und trotzdem in Kombination mit dem Glas der Oberfläche blendfrei? Können Kontraste noch wahrgenommen werden?

Die Lampen hinter und über den Bildern entsprechen den Normen und wurden auch von unseren Seh-Beeinträchtigten Menschen als gut befunden. Die Abstände der Leuchten in der Bemusterung entsprechen nicht den späteren Abständen. Hier sind sie enger zusammen angebracht und sehr hell.

Zum Kunstwerk

Dort werden künftig Motive zu sehen sein, die einen Bezug zu Hanau aufweisen. Mit der Gestaltung ist eine Idee von Tabea Wolf und Doro Griep von G_P Design. Sie sind Absolventinnen der Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau (BGBA). Für die Personen-Unterführung haben sie ein Gestaltungskonzept entwickelt, das die Vielseitigkeit und Vielschichtigkeit von Hanau und den Menschen zeigt und wertschätzt. Umgesetzt wird das Konzept mit fotografischen Aufnahmen von der Stadt als auch von den Menschen, die hier Leben und Arbeiten.

Dabei sind besonders für Hanau typische Motive eingefangen worden, wie z.B. das Rudern. Diese Foto-Aufnahmen werden zu einer komplexen Collage verbunden, indem sie mit einer Transparenz in 2 Ebenen hinter- bzw. übereinander gelegt werden. So entsteht ein neues, vielschichtiges Gesamtbild und so entsteht ein Bild der Hanauer Vielschichtigkeit.

Handläufe an den Treppen-Aufgängen

 

Wir haben ausführlich diskutiert, welche Informationen auf dem Handlauf unterzubringen sind.

Unbedingt erforderlich sind die Richtungsangaben, zu welchem Gleis die Treppe führt, also z.B. r (rechts) Gl (Gleis) 1 bis 9 bzw. l (links) Gl. (Gleis) 104/106.

Die Höhe der Handläufe darf nicht höher als 160 cm sein, damit die Hand bzw. die Fingerkuppen von oben die Erhebungen ertasten können.

Zur Frage, ob die Brailleschrift und Buchstaben taktil aufgebracht werden sollten, gab es unterschiedliche Meinungen. Die jüngere Generation bevorzugt einen QR-Code, der Ihnen die wesentlichen Informationen über ihr Mobil-Telefon zugänglich macht.

Erlaubte Abkürzungen sind r für rechts, l für links und Gl. für Gleis.

Nicht erforderlich ist für die Anwesenden die Richtung „City“ oder „Ost/West“. Grundsätzlich gilt: weniger ist mehr.

Taktile Leitstreifen und Aufmerksamkeits-Felder am Bahnsteig

Taktile Leitstreifen bestehen aus rillenförmigen Fliesen. Aufmerksamkeits-Felder haben viele regelmäßige runde Noppen auf der Oberfläche. Beide haben in der Regel eine helle oder weiße Farbe, um den Kontrast zum umgebenen Boden-Belag herzustellen. Die Leitstreifen führen zu Aufmerksamkeits-Feldern, die in z. B. zu einem Aufzug, einer Treppe oder einer Tür führen.

Marianne hat mit Susanne Göpfert den neuen Hub-Lift getestet. Die Bedienung ist unkompliziert und für den Betroffenen angenehm. Der Hub-Lift wird dann eingesetzt, wenn die Einstiegs-Höhe des Fahrzeugs (ICE, RE, RB, S-Bahn) sich stark unterscheidet von der Bahnsteigkante, so dass die Rampe im jeweiligen Fahrzeug aufgrund des zu starken Gefälles nicht zum Einsatz kommen kann.

Teilnehmende:

Von Menschen in Hanau: Marianne, Marc-Eric Peter, Annett, Sylvie und von TIBS Silvia Schäfer und Ehepaar Ender

Kommende Veranstaltungen - barrierefrei und inklusiv

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