post-title Solar-Technik für zu Hause – aus unserer Um-Welt-Werk-Stadt

Solar-Technik für zu Hause – aus unserer Um-Welt-Werk-Stadt

Solar-Technik für zu Hause – aus unserer Um-Welt-Werk-Stadt

Solar-Technik für zu Hause – aus unserer Um-Welt-Werk-Stadt

Solar-Technik im privaten Bereich ist ein Thema, an das sich viele alleine nicht herantrauen. Gemeinsam haben wir uns dem Thema genähert, wobei Susanne uns richtig gut unterstützt hat.

Die Um-Welt-Werk-Stadt – 26. Oktober 2022 – hatte ein aktuelles Thema vorbereitet: Solartechnik für zu Hause. Unsere Gruppe traf sich abends im AJOKI, es gab leckeren Salat und kleine Snacks mit denen uns Rima nach Syrien entführt hat. In unserer Gruppendiskussion ging vor allem darum, welche Möglichkeiten sich für Mieter und Wohnungseigentümern bieten, Sonnenenergie zu nutzen und damit einen Beitrag zur „Energiewende“ zu leisten.

Zum Einstieg gab Susanne einen schnellen und guten Überblick zu den beiden Technikarten Solarthermie und Fotovoltaik und zu aktuellen Produkten. Für Neueinsteiger in das Thema macht es Sinn, sich bei Organisationen wie der Verbraucherzentrale oder bei Einrichtungen von Bund, Land oder Kommunen zu informieren. Hier gibt es gute Beiträge im Internet. Neben baulichen und technischen Aspekten geht es auch immer um Fördermöglichkeiten und rechtliche Rahmenbedingungen.

2 Technik-Arten: Solarthermie und Photo-Voltaik (PV)

Was ist der Unterschied?

Solarthermie wird zur Wassererwärmung genutzt. Es lässt sich Trinkwasser oder auch Wasser für die Heizungsanlage erwärmen und damit Stromkosten sparen. Installiert werden Solarthermieanlagen auf dem Dach. Die Anlagen, röhrenartige Module, sieht man eher seltener.

Mit Fotovoltaik (PV) wird Strom erzeugt. Die Module werden seit vielen Jahren auf dem Dach montiert. Vergleichsweise neu auf dem Markt sind „Balkonkraftwerke“. Sie werden auch als Mini-PV-Anlagen, Stecker-Solargerät oder als Stecker fähige Anlagen für den Balkon bezeichnet. Die Mini-PV-Anlagen dürfen seit einiger Zeit auch in Deutschland installiert werden. Welche Genehmigungen dafür einzuholen sind, darüber gehen die Meinungen noch auseinander. Mieter sollten das Einverständnis ihres Vermieters haben, Wohnungseigentümer brauchen eine Mehrheit der Eigentümer-Gemeinschaft hinter sich.

Im Gespräch zeigte sich, dass bei Balkonanlagen noch viele Fragen offen sind. Wie sieht es aus, wenn sich Nachbarn geblendet fühlen. Wie werden die Panels sturmsicher befestigt? Macht es auch Sinn, wenn der Balkon nach Osten oder Westen ausgerichtet ist?

Erfahrungsbericht von Anina zur Mini-PV-Anlage

Anina hat auf einer Solar-Messe zugegriffen und dort ein eine Balkon-PV-Anlage als Komplett-Paket erstanden. Das Paket beinhaltet zwei Panels, Kabel, Wechselstromrichter und einen kleinen Speicher. Sie hat ohne Probleme das Einverständnis der Eigentümergemeinschaft erhalten und die Module fest am Balkongeländer installiert. Über eine App (Solarmate) könnte sie die Funktion ihres Mini-Kraftwerks genau nachverfolgen und überwachen. Die kleine PV-Anlage kann etwa 25 Prozent ihres Strombedarfs decken und bei Sonnenschein mehr als die Grundlast abdecken, also Strom für abends und nachts speichern.

Allerdings muss eine Mini-Anlage, die zwischen 300 und 600 Watt erzeugt, von einem Elektrofachmann angeschlossen werden. Daran sei die Inbetriebnahme bislang gescheitert, sagte Amina, sie fände keinen Elektriker.

Anmeldung beim Netzbetreiber

Wichtig: Auch eine kleine Anlage muss beim Netzbetreiber und auch im Marktstammdatenregister angemeldet werden.

Checkliste für deine Entscheidung:

  • Fällt genügend Sonne auf den Balkon oder die Fassade?
  • Wo liegt die nächste Steckdose? Gibt es eine Außensteckdose oder muss durch die Außenwand gebohrt werden?
  • Darf an der Fassade ein Solarmodul angebracht werden?
  • Wie groß darf die Anlage sein?
  • Soll es eine Anlage mit Speicher sein?
  • Soll überschüssige Energie in das Netz eingespeist werden?

Das sind die Vorteile einer Mini-PV-Anlage:

  • Einfache Montage im Selbstaufbau möglich
  • Einfacher Abbau bei Umzug
  • vergleichsweise geringe Investitionskosten
  • Monatliche Kosten für Strom sinken

Erfahrungsbericht von Ulrike zu Dach-PV-Anlage

Seit April 2019 hat Ulrike eine kleine PV-Anlage (3,79 kWp) auf einer Dachhälfte eines Reihenhauses. Die 12 Module reichen selbst bei leicht bewölktem Himmel aus, die Grundlast des Haushalts – also Kühlschrank, Radiowecker, Telefonanlage etc. zu decken. Es gibt (noch) keinen Speicher, weshalb die überschüssige Energie in das Netz eingespeist wird.

Von April bis Oktober würde vermutlich mit einem Speicher der gesamte Strombedarf des Haushalts gedeckt werden, allerdings reicht im Winter die Sonnenscheindauer und auch die Intensität der Strahlung nicht aus. Um den Haushalt komplett mit Strom zu versorgen, ist sie zu klein.

Die Anlage wurde von einer Fachfirma geplant und auch montiert. Hierzu musste ein Gerüst aufgebaut werden. Die Kabel vom Dach bis in den Keller zum Wechselrichter und Stromzähler (der ausgetauscht werden musste) verlaufen außen an der Fassade und dann quer durch den Keller. Vom ersten Gespräch mit dem Unternehmen bis zur Inbetriebnahme der Anlage dauerte es ein gutes halbes Jahr (November 2018 bis April 2019).

Die Anlage ist über W-Lan mit dem Internet verbunden und meldet täglich per Mail, wie viel Strom pro Stunde und Tag erzeugt wurde.

Was musste man nach der Installation durch den Fachmann zusätzlich erledigen?

  • Anmeldung als Gewerbe beim Finanzamt, da durch die Einspeisung in das Stromnetz eine Vergütung erfolgt (in diesem Fall ca. 30 Euro pro Monat)
  • Anmeldung beim Marktstammdatenregister
  • Abschluss einer Versicherung für die PV-Anlage
  • Überprüfung der Gebäudeversicherung (Hagel, Sturm, etc.)

Weitere Entwicklungen

Inzwischen kann man PV-Dachanlagen auch mieten. Das heißt, man stellt seine Dachfläche für Fotovoltaik-Module zur Verfügung. Unternehmen erstellen eine individuelle schlüsselfertige PV-Anlage. Anschaffungs- und Wartungskosten fallen für den Hauseigentümer nicht an, stattdessen wird über eine langfristige Vertragslaufzeit monatlich eine Miete bezahlt.

Ein Anbieter für schlüsselfertig PV-Anlagen ist ENPAL, es gibt aber auch andere.

https://www.enpal.de/

 

Fazit:

Mit Photo-Voltaik und Solarthermie tut man Gutes für die Umwelt.

Ob es sich wirtschaftlich rechnet, hängt von sehr vielen Faktoren ab:

  • von der Größe einer Anlage,
  • von der Sonneneinstrahlung,
  • von der Art der Nutzung.

Für Ulrikes kleine Anlage wurde 2018 eine Amortisation von 10 Jahren errechnet, mit Speicher wären es 20 Jahre gewesen. Die Speicher sind nach wie vor sehr teuer, aber langfristig sinnvoll, um die Sonnenenergie noch besser nutzen zu können.

Während eine PV-Dach-Anlage eine größere Investition darstellt oder eine langfristige Vertragsbindung bedeutet, ist eine Mini-Anlage für fast jeden erschwinglich und kann sehr einfach in Eigenmontage aufgebaut werden. Allerdings gibt es hier noch unterschiedliche Meinungen über die rechtlichen Rahmenbedingungen.

Wer sich eine PV-Anlage anschaffen will, muss also seine Trägheit überwinden und für sich festlegen, welche Nutzung angestrebt ist.

Wertvolle Informationen zu ersten Überlegungen finden sich im Internet. Wer ungefähr weiß, wohin es gehen soll, lässt sich am besten individuell von Energie-Experten oder Fachfirmen beraten. Das ist zurzeit wohl die größte Hürde, gute Berater oder Handwerker zu finden, die eine Anlage installieren oder anschließen.

Weiterführende Informationen …

… bieten die Verbraucherzentrale, Netzbetreiber wie die Hanau Netz GmbH oder die Seite der LEA (Landesnetzagentur Hessen) sowie viele Hersteller.

Verbraucherzentrale:

Mini-PV-Anlage

Auf der Webseite gibt‘s eine Anwendungshilfe mit Tipps und Hinweisen zu Vorüberlegungen sowie der Anschaffung, Anmeldung, Installation und Nutzung einer Mini-PV-Anlage.

Dach-PV-Anlage

Solarthermie-Anlage fürs Dach

Die Webseite der Hanau Netz GmbH (Hanau Netz: Ihr lokaler Netzdienstleister (hanau-netz.de) bietet Infos zur Anmeldung und Installation.

Landesnetzagentur Hessen (LEA)

Die LEA Hessen übernimmt im Auftrag der Hessischen Landesregierung zentrale Aufgaben bei der Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes.

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten richtet sich an hessische Kommunen, die vielfältige Unterstützung bei kommunalen Strategien und Maßnahmen zum Klimaschutz, zur Energieeffizienz, zur Energieeinsparung und zum Ausbau erneuerbarer Energien erhalten können.

Die LEA versteht sich auch als Informationsplattform für Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen und alle Arten von Organisationen in Hessen.

  • Finanzielle Unterstützung / Fördermittel
  • Fördermittel sind staatliche Angebote. Kredite mit reduzierten Zinssätzen (meist für größere Baumaßnahmen, Solar-Technik ist dann ein Teil davon) oder Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen. Das Angebot ist dynamisch – hilfreich für die Recherche sind übergeordnete Webseiten:
  • www.foerderdatenbank.de / Webseite wird betrieben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Sie gibt einen Überblick und Informationen zu Förderungen von EU, Bund und Ländern. Förderungen können Zuschüsse sein oder vergünstigte Kredite. Die Voraussetzungen für eine Beantragung sind sehr unterschiedlich.
  • www.finanztip.de/photovoltaik/pv-foerderung / Die Stiftung Finanztip erläutert neutral und gut verständlich Grundlegendes zu Fördermitteln und ist ein guter Einstieg ins Thema.
  • Zuschüsse für bestimmte Maßnahmen können bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) beantragt werden.
  • Kredite für bestimmte Maßnahmen zu besonderen Konditionen bietet die KfW, eine staatliche Förderbank (80% Bund, 20% Länder)
  • Kredite für bestimmte Maßnahmen zu besonderen Konditionen bietet die WI Bank, die Förderbank des Landes Hessen

Hinsichtlich Förderungen von Landkreisen und Kommunen hilft nur die Recherche über Suchmaschinen oder die Rückfrage bei der Kommune selbst oder beim Energieversorger.

Gemäß der Recherche von Susanne gibt es für Mini-PV-Anlagen keine Bundes- oder hessische Förderung. Auch die Stadt Hanau oder der Main-Kinzig-Kreis fördern die Anschaffung nicht.

Habt ihr noch Fragen? Ideen?
meldet euch unter: info@menschen-in-Hanau.eu
Betreff: Solar-Technik für zu Hause

 

 

 

 

 

 

Text von Ulrike Pongratz

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