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Internationale Kindertag und die Gefahr des Mikroplastiks

Internationale Kindertag und die Gefahr des Mikroplastiks

Viele Kinder lächeln und das Peace-Zeichen in die Höhe strecken.

„Ich bin Oma – und ich mache mir Sorgen um die Zukunft unserer Kinder“ – Katharina Frolow

Am 1. Juni feiern wir den Internationalen Kindertag – einen Tag, der ganz unseren Kleinsten gewidmet ist. In Deutschland gibt es sogar zwei Kindertage im Jahr. Das liegt an der Geschichte: In der ehemaligen DDR wurde 1948 der 1. Juni als Internationaler Kindertag eingeführt. Die Bundesrepublik Deutschland folgte 1954 der Empfehlung von UNICEF und legte den Weltkindertag auf den 20. September. Seit der Wiedervereinigung werden beide Tage vielerorts gefeiert.

Als Oma von drei Enkelkindern ist dieser Tag für mich ein schöner, aber auch nachdenklicher Anlass. Ich beobachte voller Liebe, wie Kinder die Welt entdecken – sie spielen, lachen, stellen Fragen. Gleichzeitig frage ich mich:
Was für eine Welt hinterlassen wir ihnen?

Es gibt vieles, das mir Sorgen bereitet: Kriege, Klimawandel, soziale Ungleichheit. Doch seit kurzem beschäftigt mich ein Thema, das kaum sichtbar und dennoch allgegenwärtig ist: Mikro- und Nanoplastik.

Plastik – wo man es nicht vermutet

Ich erinnere mich noch gut an die Babyfläschchen vor 30, 40 Jahren – sie waren aus Glas, ganz selbstverständlich. Heute bestehen fast alle aus Kunststoff. Was ich erst kürzlich erfahren habe: Wenn heißes Wasser in eine Plastikflasche gefüllt wird, können sich Millionen winziger Plastikpartikel lösen und ins Getränk übergehen. Eine Studie fand heraus, dass Babys täglich bis zu 1,5 Millionen solcher Partikel aufnehmen – kaum vorstellbar!

Doch nicht nur Fläschchen sind betroffen. Auch in Schnullern, Beißringen, Spielzeug, Teppichen und Kleidung kann Mikroplastik stecken. Babys nehmen alles in den Mund, krabbeln auf dem Boden, sabbern, atmen ein – und damit auch Stoffe, die wir lange für harmlos hielten.

Was macht das mit ihren kleinen Körpern?

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ihr Körper ist besonders empfindlich, da sich viele Systeme noch in der Entwicklung befinden. Mikro- und Nanoplastik gelangen nicht nur über den Mund, sondern möglicherweise auch über die Atemluft oder sogar die Haut in den Körper.

Erste wissenschaftliche Hinweise deuten darauf hin, dass diese Partikel:

  • Entzündungen im Körper auslösen können,
  • das Darmmikrobiom beeinflussen und somit das Immunsystem stören,
  • hormonelle Prozesse beeinträchtigen und
  • langfristige Entwicklungsrisiken mit sich bringen könnten.

Ich frage mich: Warum handeln wir nicht entschlossener?
Natürlich können wir nicht alles kontrollieren. Aber muss wirklich alles in Plastik verpackt sein? Müssen Babyprodukte aus Materialien bestehen, die potenziell gefährlich sind? Ist es nicht Aufgabe von Politik und Industrie, besser auf unsere Kinder zu achten?

Was wir tun können

Wir sind keine Wissenschaftler oder Politiker. Aber wir sind Eltern und Großeltern – und das heißt: wir tun, was wir können:

  • Fläschchen aus Glas oder Edelstahl statt Kunststoff verwenden.
  • Babynahrung nicht mit kochendem Wasser in Plastikflaschen zubereiten.
  • Schnuller, Beißringe und Spielzeug aus Naturmaterialien bevorzugen.
  • Auf synthetische Textilien verzichten – besonders bei Teppichen, Krabbeldecken und Babykleidung.

Für unsere Kinder. Für ihre Zukunft.

Der Kindertag ist ein schöner Anlass zum Feiern. Aber er erinnert uns auch daran: Kinder sind verletzlich. Sie brauchen unseren Schutz – nicht nur heute, sondern an jedem einzelnen Tag.

Lasst uns gemeinsam hinschauen, was wir ihnen hinterlassen.
Lasst uns den Mut haben, Dinge zu verändern – auch wenn es unbequem ist.

Ich wünsche mir eine Zukunft, in der meine Enkel ohne Angst spielen, wachsen und leben können – in einer sauberen, gesunden Welt.

Das sind wir ihnen schuldig.

Artikel von Katharina Frolow

Quellen :                                                  

https://www.tagesspiegel.de/wissen/babys-nehmen-taglich-15-millionen-plastikpartikel

https://www.aok.de/pk/magazin/nachhaltigkeit/wasser-luft/was-passiert-mit-mikroplastik-in-unserem-koerper/

https://www.bund.net/themen/aktuelles/detail-aktuelles/news/neue-studie-mikroplastik-kann-zellen-schaedigen/

https://www.sfb-mikroplastik.uni-bayreuth.de/pool/dokumente/Mikroplastik-und-Gesundheit_RIFF.pdf

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