Von Jahr zu Jahr, wenn nicht sogar von Monat zu Monat wählen zunehmend mehr Mitbürger:innen das Fahrrad, um von A nach B zu kommen. Damit das gut, schnell und sicher funktioniert, werden zwischen interessanten Einzugsgebieten sogenannte Radschnellwege (oder Radschnellverbindungen) eingerichtet.
Wir waren im Rahmen einer frühen Bürgerbeteiligung als Menschen in Hanau mit dabei und haben zur Machbarkeitssstudie eines Radschnellwegs zwischen Hanau (Hbf) und Aschaffenburg (Hbf) mitdiskutiert.
Was ist ein Radschnellweg?
Das schaut ihr euch am besten in einem kurzen Video an:
Hier übrigens eine gute Übersicht zu den Studien im Raum Frankfurt: https://www.region-frankfurt.de/Radschnellwege
Warum sollte ein Radschnellweg barrierefrei sein?
Jede*r Mitbürger hat das Recht zur gleichberechtigten Teilhabe am öffentlichen Leben. Daher hier nur ein paar Argumente, warum wir alle dafür Sorge tragen sollten, dass auch ein Radschnellweg von Anfang an barrierefrei und inklusiv gedacht wird:
- Menschen im Rollstuhl wollen in Verbindung mit einem Handbike ebenfalls den Radschnellweg aus beruflichen oder privaten Gründen nutzen. Daher darf die Steigung auf der Strecke maximal 6% betragen und Schotterpisten sind zu meiden.
- Sind Straßenquerungen vorhanden, muss auf entsprechende Bordstein-Absenkung geachtet werden.
- Verlaufen Rad- und Fußweg nebeneinander, sind deutlich kontrastreich sichtbare und auch taktile Trennstreifen einzurichten, damit unsere sehbehinderten und blinden Menschen nicht auf einmal auf dem Radschnellweg sind.
Wie ist der aktuelle Stand bei der Verbindung Hanau – Aschaffenburg?
Die Verbindung Hanau – Aschaffenburg ist im Status „Machbarkeitsstudie“. Das heißt es wird mit professioneller Unterstützung versucht herauszufinden, ob eine Verbindung sinnvoll und nachhaltig ist und wie diese aussehen könnte. Schon früh im Prozess wurden Bürger:innen, soziale Organisationen, aber auch Behörden oder Ämter (z.B. Forstamt, Experten für Naturschutz, Wasserschutz und Umwelt) in die Studie einbezogen. Ganz getreu dem Motto: die lokal aktiven sozialen Strukturen wissen mehr, als ein professionelles Mobilitäts-Planungsstudio aus Bonn. Das finden wir gut!
In diesem Rahmen wurden auch wir von Menschen in Hanau gebeten uns einzubringen und frühzeitig auch die Barrierefreiheit mitzudiskutieren. Die Diskussion fand am Dienstag, den 31.05 in der Lindighalle in Karlstein am Main statt. Es waren etwa 40 Interessierte aus verschiedenen Kommunen und mit unterschiedlichem Experten-Wissen vor Ort dabei.
Übrigens: Von einer Machbarkeitsstudie bis zum fertigen Projekt können gut mehrere Jahre vergehen.
Die Besonderheit an diesem Radschnellweg? Er umfasst nicht nur verschiedene Kommunen und Städte, sondern auch zwei Bundesländer – also doppelt herausfordernd. Alle Infos zum Radschnellweg gibt es übrigens hier: www.2laender2raeder.de
Wir danken den Organisator:innen sehr für die vielfältige Einbeziehung der lokalen Interessen! Es war ein gelungener und produktiver Austausch, der sicher die Planung weiter vorangebracht hat.