post-title „Abgecheckt“: Wir waren erneut im Industriepark Wolfgang

„Abgecheckt“: Wir waren erneut im Industriepark Wolfgang

„Abgecheckt“: Wir waren erneut im Industriepark Wolfgang

Checker-Team vor Ort im Gesundheitszentrum WELLCOM bei der Evonik. Von links nach rechts: Daniel Neß, Sylvie Janka, Lilo Schaffer, Adelaida Luschnat, Kerstin Oberhaus, Marianne Unte, Tamara Eils, Anna Jagust, Boris Spellmeier, Axel Weiss-Thiel und Andreas Schild.

Unser Checker-Team war erneut bei Evonik zu Besuch, um den Neubau des Gesundheitszentrums WELLCOM auf Barrierefreiheit zu prüfen (der Name WELLCOM verdeutlicht die Kombination von Gesunderhaltung am Arbeitsplatz (WELL@work) und dem Austausch zwischen Mitarbeiter*innen (COMmunication)).

Zum Bericht in einfacher Sprache (ganz unten).

Bei unserem ersten Besuch im Herbst 2018 befand sich das Gebäude noch im Bau (Artikel dazu hier). Nach seiner Fertigstellung konnten die Checker Marianne Unte, Lilo Schaffer, Boris Spellmeier und Andreas Schild nun am 05.02.2019 auch diesen Teil des Standortes testen.

„Das neue WELLCOM Gebäude bietet den Mitarbeitern mit einem Physio- als auch Fitnessbereich einige Möglichkeiten der direkten Gesunderhaltung in räumlicher Nähe zu ihrem Arbeitsplatz“, eröffnet die Standortleiterin Kerstin Oberhaus den Besuch. „Auch der Betriebsrat als wichtige Säule der Mitbestimmung sowie flexibel nutzbare Flächen als Konferenzräume haben ein neues zu Hause gefunden.“

Im Rahmen des Neubaus wurden innovative, neue Konzepte umgesetzt.

Dabei wurde schon früh durch Einbeziehung der Schwerbehindertenvertretung auf die Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen geachtet. „Damit kann man nicht nur Geld sparen, sondern fördert auch gleich fachgerechte Umsetzung und Auslegung“, sagt Tamara Eils als Schwerbehindertenvertretung am Standort.

Für den Bürgermeister der Stadt Hanau, Axel Weiss-Thiel, ist das Thema der Barrierefreiheit ein wichtiges Anliegen. „Man muss für diese Themen regelmäßig sensibilisieren und manchmal hartnäckig bleiben. Umso wichtiger, dass wir mit „Menschen in Hanau“ viele Experten haben, die ihre unterschiedlichen Sichtweisen kombiniert einbringen“, sagt er. Anna Jagust von der AWO Statdverband Hanau e. V. ergänzt: „Um auch in Zukunft viel zu erreichen, geben wir seit Anfang des Jahres der Initiative „Menschen in Hanau“ bei der AWO einen entsprechenden Rahmen.“

Der Rundgang durch das Gebäude hat die Checker überzeugt. Boris und Andreas, beide mit Beeinträchtigungen der Sehkraft, loben die kontrastreich abgesetzten Türen und die hellen Räume mit blendfreiem Licht.

Marianne, unsere Expertin mit Rollstuhl, findet ein gut ausgestattetes Behinderten-WC vor und ist von der Führung des Handlaufs bei der Treppe begeistert: „Der Handlauf geht vorbildlich 30 cm über die letzte Treppenstufe hinaus. Das sieht man selten.“

Bei der Ausführung der Treppe ist durch den Besuch des Checker-Teams dann aber auch der einzige mangelhafte Punkt aufgefallen: alle Stufen besitzen einen weißen Kontraststreifen. Nur bei der ersten und letzten Stufe wurde dieser durch eine schmale Edelstahlschiene ersetzt. Diese bietet nicht genügend Kontrast und birgt daher das Risiko, dass diese Stufen von sehbehinderten Menschen übersehen werden. Hier besteht akuter Handlungsbedarf. „Dessen werden wir uns natürlich annehmen“, verspricht Kerstin Oberhaus.

Der Fahrstuhl überzeugt alle. „Hier haben wir eine akustische Ansage, die Tasten sind kontrastreich abgesetzt, verfügen über Braille-Beschriftung und zusätzlich herausstehende Zahlen. Das ist gut für alle Nutzer“, freut sich Lilo.

Eine kontrastreiche Abhebung von Bedienelementen oder Hinweisen wäre an anderen Stellen wünschenswert, um das Erkennen bei Sehschwäche zu erleichtern:

  • Weiße Türöffner auf weißen Wänden
  • Zu kleine Beschriftungen an den Räumen / Türen, zum Beispiel den Toiletten.
  • Waschbecken und Podeste sind in einem ähnlichen Farbton gehalten.

Dies können unter anderem ein dunkler Rahmen um die Türöffner sein oder neu gedruckte Beschriftungen für die Raumbezeichnung.

Eine vorgesehene Einrichtung für Menschen mit einem Cochlea-Implantat (CI) ist im Bau zwar vorgesehen, aber unser Test vor Ort zeigte, dass die Funktionalität noch nicht gegeben ist. „Es ist sehr schön, dass die entsprechenden T-Spulen schon verlegt sind, aber die passende Technik zur Ansteuerung fehlt noch“, sagt Adelaida Luschnat, ehemalige Betriebsrätin bei Evonik und selbst mit eine CI versorgt. Diese befindet sich in der Bestellung.

Der Besuch zeigte, dass es nicht einer großen Firma bedarf, um in Bezug auf Barrierefreiheit und Inklusion wegweisend zu sein. Die Checker bestätigten, dass es viele nützliche und preiswerte Ideen für Verbesserungen – auch von bestehenden Gebäuden – geben kann.

Hier nun noch ein paar Eindrücke vom Besuch:

Bericht in einfacher Sprache

 

Bei der Firma Evonik gibt es einen Neubau.

Menschen mit Behinderung haben den Neubau geprüft.

Der Neubau ist für die Mitarbeiter.

Bei der Evonik ist eine Frau.

Sie ist Ansprechpartnerin für Menschen mit Behinderung.

Sie hat bei dem Neubau die Barrierefreiheit mit geplant.

Nach der Arbeit können die Menschen direkt Sport machen.

Der Weg ist kurz.

Alle Mitarbeiter sollen den Raum nutzen können.

Der Bürgermeister ist stolz auf diesen Neubau.

Boris und Andreas sind fast blind.

Sie haben den Neubau geprüft.

Sie waren sehr zufrieden.

Marianne sitzt im Rollstuhl.

Sie ist sehr zufrieden mit dem Behinderten-WC.

Die Hand-Läufe an den Treppen sind vorbildlich.

Bei der ersten und letzten Stufe fehlt der Kontrast-Streifen.

Das wird noch geändert.

Der Fahrstuhl gefällt allen.

Der Fahrstuhl spricht laut und deutlich das Stockwerk.

Die Tasten haben eine Blinden-Schrift.

Lilo freut sich.

Es gibt auch kleine Kritik.

An den Räumen ist die Schrift zu klein.

Die Waschbecken und die Wände haben keinen Farb-Unterschied.

Tür-Öffner und Wände haben keinen Farb-Unterschied.

Unsere Prüfer geben Ratschläge.

Die Ratschläge sind ganz einfach.

Sie sind auch gut für andere Häuser.

Evonik bedankt sich bei den Prüfern.

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