post-title „Ich bin ja kein Rassist, aber…“ – eine Teilnehmerin berichtet

„Ich bin ja kein Rassist, aber…“ – eine Teilnehmerin berichtet

„Ich bin ja kein Rassist, aber…“ – eine Teilnehmerin berichtet

Zu sehen sind etwa 40 Teilnehmer*innen, die sich um die Tische versammelt haben.

Ich war überrascht! Mehr als 40 Menschen haben sich für diese Diskussionsrunde interessiert und lebhaft teilgenommen.

Ich werde selten gefragt, welcher Religion ich angehöre. Allgemein geht man wohl davon aus, dass alle, die „deutsch“ aussehen, auch Christen sind.

Im kleinen Schauspiel wird klar, dass wir anders aussehende Menschen immer nach ihrer Religion fragen und wo sie „wirklich“ herkommen. Warum tun wir das? Häufig aus Neugierde, aus Interesse. Das waren die Antworten aus dem Publikum.

Wir verwenden Begriffe, die noch aus der Nazi Zeit stammen, vollkommen selbstverständlich. Unser Publikum ist voll dabei: „Da kannst du warten bis zur Vergasung“, „das ist mir ein innerer Reichsparteitag“, „Arbeit macht frei“.

Wir sagen es einfach so, ohne uns dessen Bewusst zu sein. Wir könnten auch sagen: „Das hat keinen Sinn“, „das geht mir runter wie Öl“ oder „da geht die Sonne auf“. Wieviel Macht hat die Sprache?

Ist das Wort „Volk“ negativ besetzt? „Volkswagen, Volksschule, Volksfest…“

Was verbinden wir mit diesem Wort?

Das Volk, was sesshaft ist und die anderen, die Einwandern?

Wollen wir uns trennen lassen?

Sylvie erklärt uns das „Framing“: Zusammengesetzte Wörter, die uns beeinflussen sollen. Jede Menge Begrifflichkeiten kommen aus dem Publikum. „Respektrente, Asyltourismus…“ Wie kommt das Wort „Klimawandel“ oder „Klimakatastrophe“ bei uns an?

Wie definieren wir Farben? (Flipcharts zu „weiß“, „schwarz“ und „bunt“ wurden erstellt, Bilder sind unten zu sehen). „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann….?“ – das fällt mir dazu ein.

Die Lesungen und Sketche zu den Themen haben die Veranstaltung sehr schön aufgelockert. Sie haben Spaß gemacht und zum Nachdenken und Mitmachen angeregt.

Mich hat die Veranstaltung noch mal ein Stück sensibler gemacht für das, was ich sage und denke. Die Diskussionsrunde teilte mit mir „aber“ auch die Meinung, dass es schon auch darauf ankommt, wer was wann und wie sagt. Wenn die innere Einstellung zum Thema fehlt, dann nutzt auch kein nettes Wort….

       13.03.2019 Beatrix

Und zum Abschluss noch ein paar visuelle Eindrücke:

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