post-title Wie vermeide ich Treibhausgasemissionen? Fortsetzung der Miniserie – Teil 4

Wie vermeide ich Treibhausgasemissionen? Fortsetzung der Miniserie – Teil 4

Wie vermeide ich Treibhausgasemissionen? Fortsetzung der Miniserie – Teil 4

Wie vermeide ich Treibhausgasemissionen? Fortsetzung der Miniserie – Teil 4

Ein frohes neues Jahr und alles Gute für 2025! Herzlich willkommen zum vierten und vorletzten Teil der Serie, die im besten Fall zum Nachdenken anregt. Oder viele Leser:innen aus Privathaushalten in ihrem Tun bestätigt. Eure Fragen, Anregungen und Beiträge könnt ihr mir wie immer gerne an paulo@menschen-in-hanau.eu schicken.

Wie vermeide ich Treibhausgasemissionen? Teil 4/5

Vielleicht haben die bis jetzt aufgezeigten Fakten dazu angeregt, innezuhalten und zu reflektieren, ob das alles richtig ist, was wir tun und wo wir ansetzen möchten, jeder für sich, um positiven Einfluss zu nehmen. Die gezeigten Beispiele zeigen, wie komplex die Berechnungen von CO₂-Emissionen und anderen Faktoren sind und welchen Einfluss die Begleitumstände der Produktion haben. Es gibt nicht die eine korrekte Berechnung, weil eben unterschiedliche Ausgangspunkte, Standpunkte oder Sichtweisen zugrunde gelegt werden. Über Nachhaltigkeit kann man aus diesem Grund kaum streiten.

Schon gewusst?

  • Wegen der Kennzeichnungspflicht musste Biogemüse abgepackt werden, wenn es neben konventionell produziertem Gemüse im Supermarkt angeboten wurde. Unter der Prämisse, als Konsument für gesetzlich vorgeschriebenen Müll verantwortlich zu sein, konnte Biogemüse im Supermarkt gekauft werden. Nur wo ausschließlich Biogemüse verkauft wird, kann auf eine gesonderte Verpackung verzichtet werden. Die Kontrollen sind jedoch eher lax.
  • Beim Mineralwasser gewinnt die Plastikflasche, wenn das Wasser von weit herkommt. Das Gewicht beim Transport von Glasflaschen ist hier ausschlaggebend für wesentlich größere CO₂-Emissionen als bei der Produktion von PET-Flaschen. Wenn man jedoch lokale Quellen hat (z.B. in Frankfurt: Hassia, Bad Vilbeler, etc.), sollte das Mineralwasser ausschließlich in Glasflaschen gekauft werden, die bis zu 50-mal wiederverwendet werden. Hier macht es weitaus weniger Sinn, die PET-Flasche nur einmal zu verwenden, bevor sie für das Recycling geschreddert wird.
  • Beim Vergleich von Glas mit Konservendosen gibt es keinen klaren Sieger, wenn die Behältnisse nur einmal benutzt werden. Beide liegen bei den Emissionen ungefähr gleichauf. Ist der Transportweg weiter, verliert das Glas. Verwendet man das gewaschene Glas im Haushalt weiter, gewinnt es gegenüber der Dose.

Am Ende gilt der Grundsatz, der bei den meisten Vergleichen herangezogen wird:

Lokal hergestellte Produkte mit kurzen Lieferwegen, die saisonal verfügbar sind, stehen beim CO₂-Fußabdruck immer am besten da.

Tipps – Eine Anleitung in 4 Schritten

Die nachfolgende Anleitung stellt nur eine Empfehlung dar. Sie ist mal mehr, mal weniger radikal und mit diversen Abstufungen versehen. Jeder Verbraucher kann für sich selbst den richtigen Kompromiss der finden. Die Waage in Schritt 2 (zu finden in Teil 3 dieser Serie) ist hier sehr hilfreich. Der oft absurd erscheinende radikalste Weg wäre jedoch aus Sicht des Klimaschutzes die effektivste und einzig vollumfänglich vertretbare Maßnahme, um dem Planeten schnell und nachhaltig zu helfen.

Alle Teile dieser Serie sind hier zu finden.

Schritt 3: Konkrete Maßnahmen – Fortsetzung folgt

Wir betrachten die Aufzählung aus Schritt 1 mit Blick auf unsere Priorität in Schritt 2 (zu finden in Teil 2 und 3 dieser Serie) und leiten daraus konkrete Maßnahmen ab:

Kleidung

  • Seltener neue Kleidung kaufen.
  • Recycelte oder nachwachsende Materialien wählen, auf komplexe Materialmixe verzichten.
  • Kleidung nur waschen, wenn es wirklich nötig ist. Häufiges waschen strapaziert die Fasern sehr.
  • Statt Kleidung im Restmüll zu entsorgen, ist reparieren (lassen) oder die Zuführung zur Altkleidersammlung eine nachhaltige Alternative.
  • Heutzutage sind Klamotten aus 2. Hand die nachhaltigste Lösung.
  • Garderobe insgesamt verkleinern! Hand auf’s Herz: Wie viele Sachen haben wir nur ein- oder zweimal getragen?

Möbel

  • Gebrauchte Möbel kaufen oder verkaufen.
  • Nachhaltige Materialien den Materialmixen vorziehen.
  • Eigene Möbel aus Teilen altgedienter Möbel selbst bauen. Man hat einen ganz anderen Bezug zu Selbstgemachtem.
  • Möbel selbst reparieren.
  • Recycling gilt in hohem Maße auch für Möbel, also vor dem Entsorgen sorgfältig Trennen.
  • Beim Umzug die alte Küche mitnehmen, solange sie funktioniert; die Küchenmöbel müssen nicht alle gleich aussehen, das versprüht einen ganz eigenen Charme und die Küche wirkt zwar weniger aufgeräumt, dafür aber um so gemütlicher.
  • Wenn kein Weg um neue Möbel herumführt, dann sollten es welche sein, die nachhaltig produziert, langlebig, reparierbar sind und in nachfolgenden Generationen weiterleben können.

Geräte

  • In Zeiten von Youtube ist selbst reparieren angesagt. Wir sollten uns also viel mehr zutrauen können.
  • Geräte aus zweiter Hand mögen vielleicht nicht so schick sein, sie verbrauchen jedoch weniger CO₂, als für die Herstellung neuer Geräte (noch) in die Luft geblasen wird – und man spart viel Geld. Nur so ein Gedanke.
  • Wenn eine Neuanschaffung unumgänglich ist, könnte ein Hersteller ausgewählt werden, der langlebige, reparierbare und energieeffiziente Geräte produziert.
  • Qualitätsgeräte verdienen unsere Aufmerksamkeit und Pflege, damit sie möglichst lange halten.
  • Handys könnten wir mindestens 5 Jahre lang nutzen, statt uns den 2-Jahre-Zyklus der Herstellern aufzwingen zu lassen. Irgendwann werden die Hersteller verstehen, dass wir nicht alle 2 Jahre ein neues Smartphone brauchen.
  • Wann immer die Möglichkeit dazu besteht, WLAN statt Mobile Daten auf mobilen Geräten nutzen.
  • Laptops können mindestens 10 Jahre und TV’s mindestens 15 Jahre genutzt werden.
  • Für Filmgenuss gehen wir ins Kino, weil Nachrichtensendungen und die sinnfreie Fleischbeschau bei Big Brother auf 98 Zoll Bildschirmdiagonale im eigenen Wohnzimmer eher maßlos sind.

Jeder einzelne Schritt, den wir in Richtung Nachhaltigkeit unternehmen, ist wie ein kleiner Stein, den wir ins Wasser werfen: Die Kreise, die sich ausbreiten, werden immer größer und ziehen immer mehr Menschen mit sich. Unser persönliches Engagement wirkt weit über unseren eigenen Horizont hinaus und inspiriert andere, ebenfalls umweltbewusster zu handeln. Indem wir Vorreiter sind, setzen wir einen Trend, der Unternehmen und Politik dazu zwingt, nachhaltigere Lösungen zu entwickeln.

Im Februar gibt’s den fünften und letzten Teil dieser Miniserie, bei der es darum gehen wird, den bunten Strauß aus vielen Anregungen zu einem vorläufigen Ende zu bringen, aus dem ihr für euch selbst definieren könnt, was für euch passt.

Kommende Veranstaltungen - barrierefrei und inklusiv

Loading…
Skip to content