Der Verlust von Grünflächen in Städten gefährdet Wildbienen, die für unsere Nahrungsmittelproduktion entscheidend sind. Das Anlegen von naturnahen Blühflächen und Gärten ist daher unerlässlich, um das Ökosystem zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern.
Nicht nur der Eisbär schwitzt – die Wildbienen finden zu wenig Futter!

Warum ist das ein Problem?
Zum Thema Wildbienen und Honigbienen: Honigbienen können bis zu 4 oder 5 km weit fliegen, Wildbienen schaffen nur eine Strecke von max. 400 Metern. Sie brauchen also die nächste Pflanzen-Quelle für Nahrung und für Pollen zur Fortpflanzung in nächster Nähe.
Wussten Sie, dass die Wildbienen und Honigbienen einen sehr großen Teil der Bestäubung bei unseren Pflanzen erbringen, die auf Fremdbestäubung angewiesen sind? Das sind immerhin 80-90% unserer Pflanzenarten! Ohne Bestäubung würde unser Esstisch mager aussehen: keine Erdbeeren, Kirschen, Raps und viele andere. Und weil die Wirtschaft ja wichtig ist: der jährliche „Marktwert“ , der durch die Produktion bestäuberabhängiger Kulturpflanzen erzielt wird, beträgt weltweit bis zu 500 Milliarden Euro. Dramatisch wird dies, wenn man berücksichtigt, dass von den bei uns nachgewiesen 560 Arten von Wildbienen ungefähr 50 % bestandsgefährdet sind, also auf der sogenannten „Roten Liste“ stehen. Quelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/info/22683.html

Storchschnabel Blattwespe
Für die Bestäubung notwendig sind mehrheitlich Wildtiere. Außer den Bienen gibt es noch einige Fliegenarten, die bestäuben, sowie Schmetterlinge, Motten, Wespen, Käfer, Fransenflügler, Vögel, Fledermäuse und andere Wirbeltiere. Ein paar Bienenarten werden vom Menschen gehalten, wie die Westliche Honigbiene (Apis mellifera), die Östliche Honigbiene (Apis cerana), einige Hummelarten, einige stachellose Bienen und einige Solitärbienen. Quelle: https://www.deutschland-summt.de/bestaeubung.html

Ein weiterer Aspekt ist die Fortpflanzung der Wildbienen: um die 75 % legen ihre Eier unterirdisch ab, in Hohlräumen, im Boden. Und 25 % brauchen dazu oberirdisch Möglichkeiten, wie z.B. markhaltige Stengel. Es wird deutlich, dass die Versiegelung den Tieren die Möglichkeiten der Fortpflanzung nimmt.
Was können wir in Hanau tun?

Straßen – und Wegränder, Hecken an Grünflächen, Verkehrsinseln, Friedhöfe …
Und Privatleute können anfangen, ihre Gärten, Vorgärten und Balkone naturnah zu gestalten. Wer dabei Hilfe und Tipps braucht, kann sich an das Umweltzentrum Hanau oder an die Untere Naturschutzbehörde Hanau wenden. Dort gibt es die Adressen der fachkundigen Ansprechpartnerinnen für die, die Sie gerne unterstützen, die Naturinseln in Hanau anzulegen.
umweltamt@hanau.de, Telefonnummer: 06181 295-785
Unser Ziel im Sinne der biologischen Vielfalt kann nur ein „grünes Band“ aus Blühpflanzen in der Stadt sein. Das ist auch noch schön, schenkt uns kühlen Schatten, saubere Luft und vermindert Lärm, was sich positiv auf unsere Gesundheit auswirkt.
Text von Angelika Cipa, Natur Inseln Hanau



