Es sind nicht die mit Liebe ausgesuchten und eingepackten Geschenke, die Freude machen …
… wie macht man einem lieben Menschen eine Freude und damit glücklich?
Sind wir doch mal ehrlich, haben wir nicht alle reichlich Konsum in unseren 4 Wänden?
Da gibt es etwas, was jeder gut und einfach verschenken kann. Du kannst es nicht kaufen, nicht einpacken und kannst es trotzdem großzügig und reichlich verschenken.
Das Zauberwort heißt Zeit.
Ja, du hast richtig gelesen. Zeit kannst Du verschenken. Folge mir nur für diese wenigen Zeilen, die mich immer wieder, beim Lesen, sehr berühren.
Ich besuche schon sehr lange, in ziemlich regelmäßigen Abständen, eine ältere Dame in einem Seniorenheim. Sie hat früher in dem Haus gewohnt, in dem ich wohne. Wir waren uns von der ersten Begegnung an bei meinem Einzug sympathisch.
Sie ist mir ans Herz gewachsen, genau wie ich ihr.
Ich besuche sie, wenn ich einen freien Tag habe.
Dazu verabreden wir uns, damit wir uns gemeinsam auf diesen Tag freuen können.
Ich bringe Blumen mit und immer etwas, auf dass sie Appetit.
Dann klopfe ich an ihre Zimmertür. Sie öffnet die Tür und lässt mich in ihr kleines Reich ein.
Sie weint vor Freude und sagt zu mir: „Das du mich besuchen kommst, macht mich so glücklich.“
Nach einer sehr gefühlvollen Begrüßung entscheiden wir uns.
Bei guter Wetterlage machen wir einen Spaziergang und ich lade sie zum Mittagessen und Kaffee trinken ein. Ist die Wetterlage nicht berauschend, nutzen wir die örtlichen Gegebenheiten – bleiben im Seniorenheim – zum Mittagessen und das Pflegepersonal verwöhnt uns mit Kaffee, den Kuchen habe ich dann schon vorab gekauft.
Wir quasseln über Gott und die Welt, was draußen so los ist, über die Familie, die Kinder und die Enkel. Wir erzählen uns gegenseitig gerne unsere Geschichten und Erlebnisse.
So, als wären wir schon immer Freundinnen gewesen. Die Zeit dafür, nehmen wir uns sehr gerne.
Wenn meine Kinder mit ihren Familien bei mir zu Besuch sind, gehört ein Besuch im Seniorenheim bei meiner Nachbarin dazu.
Sie ist voller Dankbarkeit, wenn sie miterleben kann, wie die nächste Generation wächst und gedeiht. Bei jedem Abschied sagt sie: „Danke, dass du dir die Zeit für mich genommen hast.“
Danke, dass sie meine wenigen Zeilen gelesen haben. Wenn sie mögen, erzähle ich von unserem gemeinsamen Theaterausflug.
Bis bald!
Und … nehmt Euch Zeit, für die Dinge, die Euch wichtig sind.
Eure Ute