Menschen in Hanau gestaltet Eidechsenburg im Lindenau-Park 

4 Tonnen Steine waren zu bewegen, ein Berg Sand, ein Aushub von 2 Meter Breite und 80 Zentimeter Tiefe zu graben und ein dazu Teichbecken im Untergrund zu versenken. Viel Arbeit also für die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die in der Junisonne ganz schön ins Schwitzen kamen. Zum Glück für Anina, Susanne und Gerhard, die das Projekt für Menschen in Hanau e. V. koordinieren, fand die Aktion „Bau einer Eidechsenburg mit Wasserstein““ eine breite Unterstützung. Mit dabei waren Aktive des Vereins MiH, Mitarbeitende des Eigenbetriebs Hanau Infrastruktur Service (HIS) / Grünflächen der Stadt Hanau und ein Team der Firma Heraeus Precious Metals. „Ohne diese Mitwirkung wären wir noch nicht so weit.“, sagt Anina. „Die Fachleute von HIS / Grünflächen, allen voran Jörg haben mit einem Kleinbagger den Aushub bewerkstelligt und sind auch heute bei der Aktion dabei.“ Heraeus Precious Metals, die Edelmetallsparte der Heraeus Gruppe, spendete 3.500 Euro für das Projekt im Lindenau-Park und macht so die Umsetzung eines Lehrpfads möglich. 

Der rechteckige Aushub, der in 80 Zentimeter Tiefe eine Drainage erhielt und damit trocken und frostfrei bleibt, wurde mit ziemlich großen Sand- und Pflastersteinen und mit einem Sand-Erde-Gemisch aufgefüllt. Ein Stabgitter-Zaun mit Kokosmatte trennt den locker geschütteten Steinhügel vom Sand und verhindert, dass sich die Lücken zusetzen.

Diese bieten den Eidechsen Unterschlupf. Damit Insekten, Vögel und auch die Reptilien nicht verdursten, wurde zugleich ein solarbetriebener Quellstein eingebaut. Er sitzt auf einem abgedeckten Teichbecken, das sich mit Regenwasser füllt und als Wasserreservoir dient. 

In dieser Großauheimer Oase, mit den großen Linden ein „cooler Ort“, setzt sich Menschen in Hanau dafür ein, für Klein-Lebewesen mehr Lebensräume zu schaffen. In Kooperation mit der Lindenauschule und Hanau Grünflächen ist es inzwischen gelungen, verschiedene besondere Lebensräume für Insekten, insbesondere die Hummel, und Kleintiere anzulegen.

Im „Hummelprojekt“ wurde ein Sandarium eingerichtet, die benachbarte Lindenauschule nutze den Umwelttag, um die Basis für eine Benjeshecke zu legen. Parallel zu den separaten Orten soll eine spät blühende Wiese angesät werden. „Letztlich soll ein barrierefreier Lehrpfad entstehen, der über die einzelnen Lebensräume und Zusammenhänge informiert“, sagen Anina Holzberg, Susanne und Gerhard „Dank der Spende von Heraeus und der breiten Unterstützung kann der Lehrpfad bald wahr werden.“

Der mit viel Handarbeit und noch mehr Enthusiasmus neu geschaffene Eidechsenhügel ist also ein Baustein, eingebunden in eine Reihe von Projekten verschiedener Akteure. Ortsbeirat, Stadt und HIS / Grünflächen, die Lindenauschule und Mitarbeitende von Heraeus Precious Metals – alle helfen zusammen.

Immer wieder aber ist die konkrete Arbeit von einzelnen Menschen, die einfach machen. Angestoßen aber wurde alles von Susanne und Anina. Den beiden Frauen fiel auf, dass im Park so viele tote Hummel liegen und gingen der Sache auf Grund. Sie haben für ihr Herzensprojekt sehr viel Freizeit investiert und viel Überzeugungsarbeit geleistet und Mitstreiter gefunden. Einer der „Mitstreiter“ ist Jochen, der in mehreren Fahrten die privat gespendeten Steine in den Park transportiert hat – ehrenamtlich.

Im Rahmen des Stadtteil-Entwicklungsprozesses wird der Lindenau-Park nicht nur für Tiere, sondern als Erholungsraum für Menschen aufgewertet. Das Ball-Spielfeld soll erneuert werden und es sollen mehr Bänke aufgestellt werden, sagte Angelika Gunkel, Stadtverordnete und Mitglied im Ortsbeirat Großauheim.

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Ein Artikel von Ulrike Pongratz