Bei der Begehung des Steinheimer Bahnhofes am 29.11.2021 haben viele Personen von öffentlichen Stellen, aber auch von gemeinnützigen Organisationen teilgenommen. Vielen Dank an alle Beteiligten, dass sie sich die Zeit genommen haben, diesen Bahnhof mit den Augen von mobilitätsbeeinträchtigten Personen wahrzunehmen.
Bei der Begehung waren dabei:
- Vertreter der Stadt Hanau: Gerhard Wrase, Hanau Infrastruktur Service (HIS) GmbH und Dennis Bergmann, Eigenbetrieb Verkehr und Straßenbewirtschaftung
- Vertreter des ADFC Hanau: Peter Alt und Ulrich Klee
- Ortsbeirat Steinheim: Wilhelm Guth
- das „Checker-Team“ von Menschen in Hanau
Stichwort Lage und Funktion im RMV
Der Steinheimer Bahnhof verknüpft verschiedene Linien miteinander und ein Umsteigen von einer Buslinie zur S-Bahn und umgekehrt ist von großer Bedeutung. Als Zubringer gibt es die Buslinien der HSB (Linie 4, 11 und 12). Zudem gibt es verschiedene ausgewiesene Parkplätze und Radabstellanlagen. Der Behindertenparkplatz befindet sich an der Straße „An den Günthersgärten“ auf der Seite des Aufzuges.
Als barrierefreie Bushaltestelle ist nur die Haltestelle Alicestraße an der Ludwigstraße zu nennen. Von der Haltestelle Bahnhof gibt es keinen Weg ohne Treppenstufen oder starkem Gefälle zum Aufzug.
Der Weg von den beiden Bushaltestellen, Alicestraße bzw. Bahnhof, sollte ausgeschildert sein. Ein Ortsunkundiger hat Schwierigkeiten den Weg zum Bahnsteig zu finden. Der Stationsplan des RMV bildet die Situation recht gut ab und ist direkt auf der Seite vom RMV oder hier einsehbar. Allerdings fehlt auf dem RMV-Plan die Haltestelle Alicestraße und die Ludwigsstraße ist nicht ganz richtig benannt.
Stichwort Aufzug
Bei der Begehung wurde positiv festgestellt, dass ein Aufzug vorhanden ist. Der Aufzug ist des öfteren defekt und steht dann nicht zur Verfügung. Gerade vor dem Hintergrund der S-Bahn, die über den hauptbahnhof Frankfurt zum Flughafen fährt, ist ein Aufzug neben der steilen Treppe nicht ausreichend. Nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Fahrradfahrer, Menschen mit einem Kinderwagen oder Rollator stehen vor massiven Problemen, um auf den Bahnsteig zu gelangen.
Der Aufzug ist der Dreh- und Angelpunkt für das Erreichen des Bahnsteiges und muss verlässlich sein oder eine alternative haben.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Aufzug sehr häufig defekt ist. Der Aufzug ist nicht verlässlich. Man stelle sich vor, eine Person im Rollstuhl oder mit Rollator, hat das Auto am Bahnhof geparkt, steigt also aus der S-Bahn aus und kommt nicht vom Bahnsteig weg. Es bliebe nur, auf die nächste Bahn Richtung Hanau Hauptbahnhof zu warten, dort einen Bus mit Umstieg am Freiheitsplatz zu nehmen, um an das Auto am Steinheimer Bahnhof zu gelangen.
Nach Angaben von Vertretern der Stadt soll in naher Zukunft bahnseits ein zusätzliches Gleis verlegt werden. Im Zusammenhang mit den dann anfallenden Bauarbeiten diskutiert das Begeherteam die Möglichkeit einer langgezogenen Rampe, die am Ende des Bahnsteiges beginnen könnte, und die sich dann allmählich in Richtung Unterführung absenkt. Dafür wären natürlich Baumfällarbeiten und landschaftliche Veränderungen notwendig.
Auf dem Bahnsteig
Es gibt nur einen Bahnsteig, an denen sowohl die S-Bahnen nach Hanau Hauptbahnhof als auch die nach Frankfurt halten.
Die Situation auf dem Bahnsteig wird als gut befunden. Der Bahnsteig hat Leitstreifen vom Aufzug hin zur Einstiegssituation zur S-Bahn. Die Bahnsteigelemente sind kontrastreich dargestellt. Die S-Bahn ist mit Anforderungstaster neben der Tür ausgestattet.
Thema Belebung
Zusätzlich wurde überlegt, ob die Unterführung durch einen Kiosk belebt werden könnte (soziale Kontrolle). Vielleicht könnte auch der Vandalismus insbesondere in den Abendstunden minimiert werden.
Eine neue Gewerbeansiedlung könnte auch von Seiten der Stadt Hanau bezuschusst werden.
©Kartenausschnitt in der Galerie: osm.org (https://www.openstreetmap.org/#map=18/50.12169/8.90659)
Text: Marianne, Marc-Eric und Gabriele vom Checker-Team
Ach, das wäre zu schön, wenn dieser Bahnhof endlich verläßlich rollstuhlgerecht würde. Am sichersten ist bei der besten Technik eben auch eine – wenn auch nicht perfekte – Alternativlösung wie hier eben diese Möglichkeit einer langgezogenen Rampe, die wegen des hohen Damms ja nicht utopisch ist. – Gut fand ich, als jetzt über viele Wochen das Glas im Aufzug kaputt war, und die Arbeiter ihn eigentlich hätten stilllegen sollen; dass sie es doch mit einer Folie abgesichert haben und den Aufzug weiter in Betrieb liessen. DANKE!