Wir wollen alle nur umweltgerecht und wertstoffsammelnd unser Altglas entsorgen. Wir suchen also einen Altglascontainer in unserer Nähe, und werfen die Flaschen ein. Was die Sache schwierig machen kann, wurde im Checker-Team diskutiert. Anlass sind die neuen Altglas-Container (öffentliche Sammelbehälter) in der Stadt Hanau, deren Einwurf-Höhe nun höher ist als bisher.
Um was es geht:
Zuweg bzw. Umgebung der Container
- Bordstein: es gibt Container-Anlagen, die stehen abgesetzt vom Fußgänger-Zuweg und es muss ein Bordstein überwunden werden. Für etliche Rollstuhlfahrer:innen ist das ein K.o.-Kriterium: „da kann ich nicht ranrollern“.
- Glasscherben: dafür kann die Konstruktion des Containers nichts, aber Glasscherben sind für Rollstuhlfahrer:innen ein „rotes Tuch“. Je nach Bereifungs-Art droht der Platten oder steckengebliebene Scherben im Vollgummi-Reifen, die zu Hause den Bodenbelag zerkratzen.
aus dem Chat:
„In Rodenbach ist ein Bordstein und Glas liegt überall herum, da kann ich nicht ranrollern. Ich fahre nach Erlensee.“
Höhe und Ausrichtung der Einwurfs-Öffnung
- zu hoch: die neuen Container in Hanau sind deutlich höher – hinzu kommt oft noch ein Bordstein direkt davor -, so dass einige Rollstuhlfahrer:innen oder kleinwüchige Personen Schwierigkeiten haben, das Glas einzuwerfen. Es ist also wieder etwas, dass nicht alleine, ohne jemanden um Hilfe zu bitten, erledigt werden kann.
- Einwurfsöffnung: die alten Container hatten einen geraden Einwurf, und es passierte oft, dass die Flasche zurück kam. Bei den neuen Containern ist die Öffnung so gestaltet, dass Flaschen gut reinfallen.
- Plastiklaschen: die neuen haben eine Gummilasche, die Scherben abhält und damit verhindert, dass sie in das Auge springen.
Schrift
- kontrastreich: auch für Sehbehinderte ist gut erkennbar, welche Öffnung für braune, grüne oder weiße Glasflaschen vorgesehen ist. Eine schwarze Schrift auf weißem Hintergrund informiert kontrastreich, auch wenn die Farben an sich nicht erkennbar sind.
Unser Ergebnis: Eingeschränkte oder behinderte Personen haben verschiedene Bedürfnisse.
Was für den einen super ist (Schrift oder Gummilasche) ist für andere eine Barriere (Bordstein oder die Höhe).
Es gibt in Hanau verschiedene Modelle, wobei der Unterflur-Container die meisten Vorteile bietet: einfache Handhabung weil niedrige Einwurfshöhe, und damit auch sitzend erreichbar, und Geräusche werden deutlich minimiert. Allerdings gibt es – nach unserem jetzigen Wissenstand – nur eine Versuchs-Container-Fläche am Parkhaus „Kinopolis 2“.
Es wäre schon einiges erreicht, wenn man wüßte, wo in Hanau welches Modell zu finden.
Die Stadt Hanau bietet Informationen, wo sich welche Entsorgungstellen befinden.
Es müsste nur noch ergänzt werden, welche Einwurfs-Höhe (Modell) vorliegt und ob ein Bordstein vorhanden ist, wir werden den Vorschlag unterbreiten.
HIS (Hanau Infrastruktur Service) hat uns bereits angeboten, falls ein Verschieben der Container die Situation verbessert, dem nachzugehen.
Ihr könnt uns bei der Kartierung unterstützen: sendet uns Fotos der Altglas-Container, die ihr nutzt. Gerne auch mit Anmerkungen.