post-title Blutplasma spenden: Melike erzählt uns, wie das geht

Blutplasma spenden: Melike erzählt uns, wie das geht

Blutplasma spenden: Melike erzählt uns, wie das geht

Von einer Person sind die Hände und er Oberkörper zu sehen. In einer Hand hält sie ein rotes Stoffherz, in der anderen eine kleine Gliederpuppe.

Melike absolviert bei Menschen in Hanau das Freiwillige soziale Schuljahr Hessen (FSSJH). Als sie uns erzählte, dass sie Blutplasma gespendet hat, wollten wir mehr darüber wissen. Wir freuen uns, dass Melike sofort mit einem Interview einverstanden war und uns Einblicke in das Blutplasma-Spenden gibt.

MiH: „Melike, Du hast Blutplasma gespendet. Das ist schon etwas außergewöhnlich. Wie bist Du denn auf diese Idee gekommen? Wie hast Du davon erfahren, dass Blutplasma-Spender*innen gesucht werden?“

Melike steht hinter einem Tisch, auf dem dekorierte Gliederpuppen stehen.

Melike bei der Misch-Dich-ein-Aktion.

Melike: „Ich bin auf die Idee tatsächlich durch eine Freundin gekommen. Sie hat es mir empfohlen, nachdem sie mitbekommen hat, dass ich mich nach meiner letzten Blutspende nicht sehr wohl gefühlt habe. Das lag an der Menge, die mir entnommen worden ist. Dies ist aber nur meine eigene Erfahrung und gilt nicht für jeden Menschen. Ich habe mich dann informiert, wo man Blutplasma spenden kann und ob ich die Voraussetzungen als Spenderin erfülle, denn ich will trotzdem den Menschen helfen, die auf diese Spenden angewiesen sind. Ich habe dann einfach einen Termin zur Anmeldung gemacht, um es auszuprobieren, ob Blutplasma spenden eine bessere Option für mich wäre.“

MiH: „Für wen wird denn Blutplasma gebraucht?“

Melike: „Aus Blutplasma werden Medikamente hergestellt, die man benötigt, um beispielsweise Blutgerinnungsstörungen, eine geschwächte Immunabwehr, schwere Verletzungen und Schockzustände zu behandeln. Blutplasma dient auch als Basis für Medikamente, die man in manchen Krebstherapien benutzt.“

MiH: „Wo hast Du das Blutplasma gespendet? War das hier in Hanau? Und musstest Du Dich für die Spende anmelden oder konntest Du so hingehen?“

Melike: „Ich habe bei CSL Plasma in Frankfurt gespendet. Um spenden zu können, musste ich vorher telefonisch einen Termin vereinbaren. Die Anmeldung und die Spende an sich finden an verschiedenen Tagen statt, also etwas anders, als man es von einer Blutspende kennt. Nachdem man sich vor Ort angemeldet hat, vereinbart man vor Ort den ersten Termin zur Blutplasma Spende.“

MiH: „Warst Du aufgeregt vor der Spende?“Ein Arm mit einem Zugang für die Blutplasma-Spende ist abgebildet.

Melike: „Da mir vor der Spende gesagt worden ist, ich sei eine geeignete Spenderin, war ich nicht ganz so aufgeregt. Denn aus unterschiedlichen Gründen darf nicht jeder Mensch spenden. Ich war schon gut mit dem Prozess der Spende vertraut, da die Mitarbeiter und Ärzte mich schon bei der Anmeldung gut aufgeklärt haben und ich immer wieder Fragen stellen konnte. Als ich dann aufgerufen worden bin zum Spenden und die Nadel gesehen habe wurde ich dann doch etwas nervös, denn die Nadeln sind etwas breiter als die Nadeln, die man beispielsweise vom Blut abnehmen beim Arzt kennt. Die freundlichen Mitarbeiter haben mir dann aber auch schnell die Nervosität nehmen können. Ich fühlte mich auch relativ sicher, denn falls zum Beispiel etwas „schief“ gehen sollte und ich die Spende nicht vertragen sollte, hätte ich immer abbrechen können und man hätte sich um mich gekümmert, bis es mir besser geht.“

MiH: „Wie lief es dann vor Ort ab? Musstest Du Dich hinlegen oder wie war das denn? Wurde Dein Blutdruck gemessen oder sonst etwas untersucht?“

Melike: „Als ich zum Spenden dann da war, musste ich mich erstmal anmelden und einen Fragebogen ausfüllen. Bei der Anmeldung wird dann der Blutdruck, Puls, TemperMelikes Arm ist zu sehen. Aus einer Ader wird ihr Blut entnommen.atur und der Hb gemessen. Wenn die Werte alle stimmen, setzt man sich in den Wartebereich. Dort kann man sich an Getränkeautomaten bedienen, um sich vor der Spende mit genügend Flüssigkeit zu versorgen. Man wird bei dem ersten Spendetermin zum Arzt reingerufen. Hier gibt es nochmal einen kleinen körperlichen Check, um zu sehen, ob es Verletzungen oder ähnliches gibt. Wenn der Arzt das OK gibt, setzt man sich kurz nochmal in der Wartebereich. Man wird dann zu der Spende aufgerufen und kriegt eine Liege zugeordnet. Dort wird man dann von einer Mitarbeiterin empfangen und vorbereitet. Das heißt, man legt sich hin, es wird nochmal nach Deinem Wohlbefinden gefragt und dann geht es mit der Spende los. Wenn man sich unwohl fühlt, sollte man direkt Bescheid geben und die Spende wird abgebrochen. Die Spende selbst dauert je nach Spendemenge unterschiedlich lange, diese wird anhand des Körpergewichtes bestimmt. Während der Spende kann man Bücher lesen oder auch zum Beispiel mit Kopfhörern eine Serie gucken.

MiH: „War die Entnahme für Dich unangenehm? Musstest Du Dich danach wie bei der Blutspende noch eine Weile ausruhen?“

Melike: „Die Spende war nicht unangenehm. Ich sollte mich nach der Spende eine Weile auf der Liege ausruhen. Als ich der Meinung war, dass es mir gut geht, durfte ich aufstehen und konnte mich im Wartebereich solange ausruhen, bis ich der Meinung war, gehen zu können. Von Spende zu Spende wird die Zeit zum Ausruhen weniger werden, da man sich dran gewöhnt. Ich habe mich tatsächlich nach der Blutplasma Spende wohler gefühlt als nach einer normalen Blutspende, da ich hier keinen halben Liter spende musste und die Menge auf mein Gewicht angepasst worden ist. Heißt aber nicht, dass Blutplasma spenden besser als eine Blutspende ist, da es immer auf den Menschen ankommt, ob man diese verträgt. Also einfach mal ausprobieren.“

MiH: „Würdest Du nochmal Blutplasma spenden?“

Melike: „Ich werde auf jeden Fall nochmal spenden gehen. Der nächste Termin steht auch schon. Es ist für mich persönlich auch nicht super zeitaufwendig, da ich während der Spende zum Beispiel lernen kann.“

Vier Jugendliche und eine erwachsene junge Frau sitzen an einem Tisch und haben Bingoscheine vor sich liegen.

Melike ist ganz links zu sehen. Das Bild wurde bei einem Bingo-Abend von Menschen in Hanau aufgenommen.

MiH: „Gibt es noch etwas, was Du uns berichten möchtest?“

Melike: „Ich kann das Blutplasma spenden und auch das Blutspenden auf jeden Fall weiterempfehlen, wenn man denkt, dass man als Spender oder Spenderin geeignet ist. Denn es ist eine super Sache und viele Menschen sind auf diese Spenden angewiesen. Und wenn bei der ersten Spende etwas nicht funktionieren sollte, heißt das nicht, man darf nie wieder spenden gehen, außer ein Arzt sagt etwas anderes. Man kann es auch nochmals probieren und für sich entscheiden, ob man zukünftig nochmal spenden gehen möchte oder auch nicht. Ich persönlich bin trotz meiner vorherigen Erfahrung nicht abgeschreckt, auch das Blutspenden irgendwann nochmals zu probieren. Wenn man nicht als Spender geeignet seien sollte oder sich damit nicht wohlfühlt, kann man sich auch beispielsweise bei Blutspenden als Helfer engagieren.“ 

MiH: Vielen Dank, Melike, für das Gespräch!

 

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