Dieses Mal möchte ich Euch mehr über das wichtige islamische Fest “Das Opferfest”, das 4 Tage dauert, erzählen. Die zentralen Themen dieses Festes sind Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Versöhnung und Vertrauen.
Geschichte
Beim Opferfest wird des Propheten Ibrahim (Abraham) gedacht, der nach muslimischer Überlieferung die göttliche Probe bestanden hatte und bereit war, seinen Sohn Ismael (vgl. Isaak) Allah zu opfern.
Als Allah seine Bereitschaft und sein Gottvertrauen sah, gebot er ihm Einhalt. Abrahams Sohn wurde nicht geopfert.
Ibrahim und Ismail opferten daraufhin voller Dankbarkeit im Kreis von Freunden und Bedürftigen einen Widder. Die Geschichte wird im Koran erzählt, jedoch wird nicht der Name Ismael verwendet, sondern nur der Begriff „Sohn“. Ebenso ist dort auch nicht die Rede vom „Kreis von Freunden und Bedürftigen”.
Tieropfer
Es ist bei gläubigen Muslimen üblich, zur Feier des Festes ein Tier zu opfern, wenn sie es sich finanziell leisten können.
Das Fleisch des Tieres wird im Familienkreis, zu dem meist Verwandte und enge Bekannte / Nachbarn gehören, verspeist; ein Teil des Fleisches wird traditionell unter den Armen und Hungrigen verteilt.
Über den Pflichten-Charakter dieses Opfers besteht unter den muslimischen Gelehrten allerdings unterschiedliche Meinungen. Während einige Gelehrte, wie zum Beispiel al-Kāsānī das Opfer als obligatorisch (wāǧib) einordneten, betrachten es andere nur als einen „etablierten Brauch“ (sunna muʾakkada).
Es ist üblich, allen Freunden und Verwandten zum Opferfest die besten Wünsche zu versichern und auch ihnen etwas von dem Fleisch zu geben. Manchmal wird auch einfach geopfert, um Gott zu danken.
Nach regionaler Verfügbarkeit werden Schafe, aber auch andere Tiere wie Ziegen, Rinder, Kamele in Trockengebieten oder Wasserbüffel wie in Indonesien geschlachtet. Allgemein werden nur Paarhufer – außer dem als unrein geltenden Schwein – rituell geschlachtet.
Festgebet
Sowohl am ersten Morgen des Opferfests als auch am ersten Morgen des Fastenbrechenfests wird die Moschee oder – wenn vorhanden – ein speziell dafür vorgesehener offener Platz (musallā oder eidgah) besucht, um dort das gemeinsame und besondere Gebet, dieses Festtages zu verrichten, welches aus 2 rak’at besteht und die Besonderheit hat, dass die Ansprache (chutba) – meist durch den Imam – nach dem Gebet erfolgt, und nicht, wie beim Freitagsgebet, vor dem Gebet.
Die Teilnahme am Gebet ist für die Sunniten Pflicht. Ausnahmeregelungen gelten für Gläubige, die sich auf der Pilgerfahrt nach Mekka befinden.
Verwandtenbesuche
Meist schließt sich an den Besuch der Moschee ein Besuch des Friedhofs an, um seiner verstorbenen Verwandten und Bekannten zu gedenken und für sie Koranverse zu lesen und Bittgebete zu sprechen.
Dies ist nicht in der Sunnah des Propheten gefordert, sondern dies ist über die vielen Jahre eine feste Tradition in dem Ablauf der Feier in verschiedenen Ländern geworden. Der restliche Tag wird genutzt, um die Verwandtschaft und Bekanntschaft zu besuchen.
Dabei werden meist in großer Runde diverse Gerichte und Getränke angeboten. Man macht sich gegenseitig und oftmals den Bedürftigen Geschenke. Sowohl die Männer als auch die Frauen ziehen sich besonders schöne oder neue Kleidung an. Auch das Haus ist festlich hergerichtet, vollkommen aufgeräumt und gesäubert.
Was wünscht man Muslimen zum Opferfest?
“Eid Mubarak” zählt zu den beliebtesten Wünschen in der arabischen Welt. Traditionell verwenden Muslime und arabische Christen die Grußformel beim “Fastenbrechen” oder dem “Opferfest”.
Was bedeutet Mubarak auf Deutsch?
Der Name Mubarak (arabisch مبارك , DMG Mubārak) leitet sich aus dem arabischen Wort بارك / Bārak ab, mit der Bedeutung „derjenige, der gesegnet ist“ oder einfach „Gesegneter“. Mubarak kann bedeuten: Id Mubarak, eine traditionelle arabische Gratulation zu Festen.
Das Opferfest
ist das höchste und wichtigste islamische Fest.
- Eid ul-Adha / Īdu l-Aḍḥā – arabisch –عيد الأضحى,
- Kurban Bayramı – türkisch
Nun wünsche ich Euch “Eid Mubarak”
Eure Resan Rahmanpanah
- Fotos: aus Wikimedia commons