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Auf rassistische Sprüche reagieren?

Auf rassistische Sprüche reagieren?

Wir sehen eine Illustration mit einem Laptop auf dem mehrere Figuren in Kacheln abgebildet sind. Die Situation zeigt eine Video-Konferenz. Der Hintergrund ist türkis.

Meine Teilnahme am Stammtischkämpfer*innen-Seminar

Wir alle haben sicher bereits ähnliche Situationen erlebt: Ein Kollege, eine Verwandte oder uns fremde Menschen geben Aussagen von sich, die rassistisch sind oder bestimmte Personengruppen ausgrenzen sollen. Wie habt ihr darauf reagiert? Habt ihr immer Antworten zur Hand gehabt oder habt ihr euch, wie ich sehr oft, von diesen Situationen überfordert gefühlt und euch im Nachhinein darüber geärgert?

Aufstehen gegen Rassismus

Genau zu diesem Thema bieten die Stammtischkämpfer*innen vom Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Seminare und Workshops an. An einem davon durfte ich teilnehmen.

Das Bild ist in Zwei Teilen aufgebaut. Der obere Teil zeigt die Silhouetten einer Menschengruppe. Die Gruppe ist sehr unterschiedlich. Wir erkennen unterschiedliche Geschlechter, Erwachsene, Kinder, Rollstuhlfahrende und viele mehr. Alle haben die Hände in der Luft. Darunter steht der Schriftzug: Aufstehen gegen Rassismus.de

Kampagnen-Motiv des Bündnisses „Aufstehen gegen Rassismus“

 

Im Workshop haben sich eigene Erfahrungen und Input abgewechselt. Ziel des Workshops ist es, verschiedene Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, um in zukünftigen Situationen besser vorbereitet zu sein.

So wurden Alltagssituationen als Beispiele genommen, in denen rassistische Äußerungen erlebt wurden. Beim Einkaufen, im Kolleg:innen-Kreis, in der Familie und viele mehr.

Während der ganzen Zeit wurde immer auf einen respektvollen Umgang untereinander und zu den einzelnen Beiträgen geachtet.  

Wie wir in solchen Szenarien reagieren, hängt immer davon ab, wo wir uns zu dem Zeitpunkt befinden, wer sich im Umfeld aufhält und in welcher emotionalen Verfassung wir sind.

Es gibt immer die Option, sich aus der Situation zu entfernen oder eine Diskussion abzubrechen, wenn wir erkennen, dass die andere Person nicht gesprächsbereit ist.

Eine wichtige Erfahrung, die ich mitbekommen habe ist, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, auf die wir zurückgreifen können. Dabei sollten wir nicht vergessen, dass es keine perfekte Reaktion oder Antwort gibt. Die Situationen sind immer individuell zu bewerten. Die eigene Sicherheit sollte dabei immer im Blick bleiben.

Einige Reaktions-Beispiele, die ich aus dem Workshop mitnehmen konnte:

  • Über das Gesagte zu diskutieren
  • Sich klar gegen die Äußerung positionieren / widersprechen
  • Verbündete im Umfeld suchen
  • Sich mit Betroffenen solidarisieren
  • Perspektivwechsel anbieten
  • Rassismus klar benennen
  • Je nach Situation strafrechtliche Konsequenzen prüfen lassen
  • Argumentations-Muster erkennen, die ablenken oder relativieren sollen

Ein weiterer toller Tipp ist, eigene Treffen zu organisieren, um Rassismus-Erfahrungen auszutauschen, safe spaces (Sichere Orte) zu schaffen und gemeinsam Möglichkeiten zu entwickeln, um auf rassistische Parolen zu reagieren ­– und vor allem mit Betroffenen gemeinsam, nicht über sie und ihre Erfahrungen hinweg.

Das Thema Rassismus ist gerade hier in Deutschland noch nicht klar genug als Problem erkannt worden.

Vor allem müssen wir noch üben, Rassismus als solchen zu erkennen und die Strukturen dahinter aufzudecken. Daher sind Workshops, wie dieser von Aufstehen gegen Rassismus, sehr wichtig.

Speziell Menschen, die nicht von Rassismus und Diskriminierung betroffen sind, müssen sich mehr mit diesen Themen auseinandersetzen und denjenigen zuhören, die solche Erfahrungen täglich machen müssen.

Wenn wir rassistische Sprache im Alltag nicht ansprechen und uns dagegen aussprechen, findet eine heimliche Akzeptanz statt, die dann Taten, wie die Morde vom 19.02. zur Folge haben können. Andere Berichte zu diesem Thema findet ihr auch an anderer Stelle auf unserer Website.

Rassismus ist ein strukturelles Problem der weißen Mehrheitsgesellschaft und wir können alle Teil der Lösung sein.

Fazit aus dem Seminar

Der Workshop „Zivilcourage gegen rechte und rassistische Parolen“ war für mich eine Bereicherung und ist sehr empfehlenswert. Das Seminar und weitere Inhalte könnt ihr hier anfragen.

Wer die Arbeit von Aufstehen gegen Rassismus finanziell unterstützen möchte kann das hier tun:

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