Unser Checker-Team war Ende April bei dem Bekleidungsgeschäft Müller-Ditschler in Hanau unterwegs und hat die Räumlichkeiten sowie Wege in das Geschäft, als auch Wege innerhalb des Geschäftsraumes auf Barrierfreiheit unter die Lupe genommen. Von Seh- über Hör- zu Mobilitäts-Einschränkung hatten wir im Team „alles“ dabei!
Im Juni war eine zweite Begehung des Modegeschäfts, zusammen mit Frau Wegener. Die Antworten bzw. Stellungnahmen von Frau Wegener haben wir gekennzeichnet.
Check: Modegeschäft Müller-Ditschler
Die Handicaps im Team an diesem Tag: Geh, Seh- und Hör-Behinderung.
Neu im Team ist Kathi, die hörbehindert ist. Kathi verfügt über ein Resthör-Vermögen und kann sich sprachlich normal ausdrücken. Da sie Worte von den Lippen lesen kann, ist es erforderlich, dass die sprechende Person zu ihr gewandt spricht. Marc-Eric, der sehr stark seh-eingeschränkt ist, hat es so beschrieben:
Ich habe mich gefreut, mal mit jemandem zu checken, der hörbehindert ist. Bisher hatte ich nur die Erfahrung mit (recherchieren?) Personen oder völlig gehörlosen Menschen, die zudem auch sprachlich eingeschränkt gewesen sind. Auch für mich galt natürlich die völlig neue Disziplin, möglichst in die Richtung von Kathi zu sprechen, damit sie an der allgemeinen Kommunikation teilnehmen kann. Vielfach ist es mir gelungen, aber teilweise musste ich auch darauf hingewiesen werden.
Bei dem Rundgang durch Müller-Ditschler haben wir durch Kathi gelernt, dass für gehörlose Menschen in Fahrstühlen ein Lichtsignal erforderlich ist, das im Falle eines Notrufes der gehörlosen Person signalisiert, dass ihr Notruf durchgegangen ist.
Ein Checkerin kommentierte den ersten Besuch im Nachgang so:
Also ich kann nur sagen, dass der erste Schnupperbesuch sehr positiv auf mich wirkte, in Freundlichkeit und Entgegenkommen für unser Anliegen.
Beim Folgetermin hatten wir dann die Chance mit Frau Wegener, einer Mitarbeiterin von Müller-Ditschler, über viele weitere Punkte zu sprechen. Wir haben uns gemeinsam den Eingang, die Umkleidekabinen, die Verkehrswege sowie die Aufzüge und Toiletten angeschaut.
Besonders toll ist, dass es im Haus sowohl eine Behinderten-Toilette, als auch einen Aufzug gibt. Das macht das Einkaufen für Menschen im Rollstuhl gleich viel einfacher. Und auch die Verkehrswege zwischen den Regalen boten ausreichend Platz zum durchfahren.
Allgemein haben wir uns sehr gefreut, einen so netten Austausch mit Frau Wegner gehabt zu haben und auch einige Tipps und Tricks für kleine Verbesserungen anbringen zu können. Denn manchmal sind es auch die einfach zu verändernden Dinge, die trotzdem einen großen Unterschied für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen machen können.
In diesem Sinne bedanken wir uns sehr bei Frau Wegener und dem Team von Müller-Ditschler für Ihre Zeit, für das Interesse an dem Thema und Ihre Bereitschaft, mit uns gemeinsam die Barrierefreiheit bei Müller-Ditschler zu durchdenken.
Text: Marc-Eric und Bärbel