6 Menschen auf der Bühne im Kulturforum Hanau. Die Vorhänge sind zugezogen, die Lichter heruntergedreht. So startete der erste Workshop in unserer neuen Reihe Was TUN, in Kooperation mit der Theatergruppe Meschugge aus Offenbach.
Was haben wir gemacht?
Interaktiver Theater-Workshop zu Antisemitismus und Rassismus im Alltag
Die Szenen, die auf der Bühne gezeigt wurden, waren aus dem Alltag gegriffen. Rassistische Vorurteile im Krankenhaus, antisemitische Aussagen im Freundeskreis, Unverständnis aufgrund von religiösen Essgewohnheiten sind nur einige Beispiele, die nachgestellt wurden. Jede Szene bot für die Teilnehmenden die Möglichkeit einzugreifen und zu überlegen, wie es in der Szene weitergehen soll. An geeigneten Stellen wurde die Situation dafür ‚eingefroren‘. Die Teilnehmenden diskutierten die verschiedenen Vorschläge und die Gruppe integrierten sie anschließend in die Szene, um zu schauen, wie es weitergehen könnte. Wenn es schlecht lief, konnte die Situation eskalieren – wie im wahren Leben auch.
Die verschiedenen Möglichkeiten zu sehen, wie sich Alltags-Situationen entwickeln können, je nachdem wie ich als Beteiligte oder Beobachtende reagiere, war für alle Teilnehmenden eine spannende und bereichernde Erfahrung. Im Anschluss an die vorbereiteten Szenen gab es die Möglichkeit, mit den Darstellenden ins Gespräch zu kommen.
Warum ist das wichtig?
Mit der neuen Reihe war es uns wichtig, aus der passiven Rolle herauszutreten. Oft sind wir im Alltag überfordert, wenn wir Diskriminierung erleben oder beobachten. Genauso kann es vorkommen, dass wir rassistisches Verhalten nicht als solches wahrnehmen, weil wir noch nicht dafür sensibilisiert sind. Mit Meschugge haben wir einen Anfang gemacht, um zum einen Alltagsrassismus sichtbar zu machen und zum anderen Handlungsoptionen aufzuzeigen, auf die wir zurückgreifen können.
Weiterführende links
https://meschugge-offenbach.de/
Nächste Termine in der Reihe
13.08.2022
Lyrik gegen Rechts, 14 bis 17 Uhr, Kulturforum Hanau
Der Theater-Workshop wurde gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben.