Viele Gäste tummeln sich bei Sonnenschein, Musik, mit und ohne Wurst – auf jeden Fall bei anregenden Gesprächen – drinnen und draußen auf dem Gelände des Hauses am Steinheimer Tor am Tag der offenen Tür. Kurzum, eine gelungene Veranstaltung, bei der die Hanauer das vielfältige Angebot des Hauses kennenlernen können.
`Menschen in Hanau` erleben mittags eine Überraschung. Eine vierköpfige Familie besucht uns im Büro, das wir uns mit der Kulturloge teilen.
Die Eltern sind ein junges, engagiertes Zahnarztpaar, das seine Praxis vor 7 Monaten am Sandeldamm eröffnet hat. Sie haben nach beruflichen Erfahrungen in anderen Praxen beschlossen: „Unsere Praxis soll vollkommen barrierefrei sein. Wir sind für jede Patientin, jeden Patienten da, die oder der das gleiche Ziel wie wir verfolgt: eigene Zähne zu erhalten.“
Dr. Tobias Münch hat sich spezialisiert auf Wurzelkanal-Behandlungen und bekommt auf diesem Spezialgebiet von Kolleginnen und Kollegen Patienten überwiesen. Auch seine Frau, Dr. Beate Münch, hat ein Spezialgebiet. Sie ist Kinderzahnärztin.
Um allen gerecht zu werden, gibt es im barrierefreien Bad sogar einen Wickeltisch für die zukünftigen Patienten. Und was ist mit einem barrierefreien Parkplatz? Es gibt zwei Parkmöglichkeiten, die über eine Rampe mit der Praxis verbunden sind. Wenn eine Begleitperson dabei ist, gibt es keine Probleme. Sonst wird vom Praxisteam geholfen. Die Praxis selbst ist so gestaltet, dass vom Behandlungsstuhl bis zum Röntgengerät alles erreicht werden kann, sogar mit kompakten elektrischen Rollstühlen.
Eine andere Barriere, die der Sprache, kann ebenfalls überwunden werden. In der Praxis werden folgende Sprachen gesprochen: Englisch, Französisch, Italienisch, Türkisch. Und was noch wichtiger ist, die Sprache des Herzens: Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, jeden Willkommen heißend.
„Aber ich habe Angst beim Zahnarzt, die ich kaum überwinden kann“. Wer kennt diesen Ausspruch nicht – viele von sich selbst. Auch den „Schissern“ kann geholfen werden. Beide Zahnärzte haben eine zusätzliche Qualifikation für den Einsatz von Lachgas. Die Wirkung ist Entspannung, kein Vergleich zu Vollnarkose, sodass es nach der Behandlung keine Einschränkungen gibt.
Und warum beschreibe ich dieses Gespräch so ausführlich? Das grenzt doch an Werbung! Genau das soll es sein. Wir möchten Menschen in Hanau unterstützen bei der Suche nach barrierefreien Praxen sowohl für Haus/Fachärzte als Zahnärzte. Wie sagten die Münchs: „Wir sind für alle da, egal welche Einschränkung beim Sehen, Hören, Denken, Fortbewegen, hier oder woanders geboren oder hierher geflüchtet.“
Elke Reinstorf, Mai 2017
Ich bin auch Angstpatientin. Leider wird mir die Behandlung mit Lachgaß von der Krankenkasse nicht bezahlt.