Nicht nur wenn es brennt, ist auf die Hanauer Feuerwehr verlass, sondern auch wenn es um das Versprechen geht uns wieder wichtige und interessante Fakten zum Thema Brandschutz und Vorbeugung zu berichten.
Karlheinz Ladwig und Sebastian Matuschik hatten sich bestens auf unseren Themenwunsch vorbereitet. Es gab viele Fragen zum Thema Flucht- und Rettungsplan.
- Wie sollen Menschen mit Sehbehinderung den Flucht- und Rettungsplan lesen?
- Sind die Fluchtwege für Rollstuhlfahrer geeignet?
- Was bedeuten die vielen Symbole?
- Wo finde ich den lebensrettenden Plan?
Hier ein kurze Zusammenfassung was wir erfahren haben:
- Flucht- und Rettungspläne dienen der Orientierung für Menschen, die sich an einem fremden Ort aufhalten. Also dort, wo sie sich nicht auskennen (zum Beispiel im Hotel, im Kino oder in einem öffentlichen Verwaltungsgebäude).
- in jeder Etage muss ein Flucht- und Rettungsplan gut sichtbar aufgehängt werden
- die Symbole haben verschiedene Farben und Bedeutungen
- grün bedeutet immer Fluchtweg
- rot ist ein Hinweis auf Feuerlöscher oder Brandmelder
- es gibt rote und blaue Druckknopfmelder. Was ist der Unterschied?
- rote Druckknopfmelder: es ertönt ein lauter Räumungsalarm. Alle müssen sofort das Gebäude verlassen. Gleichzeitig erfolgt automatisch eine sofortige Meldung bei der Feuerwehr.
- blauer Druckknopfmelder: es ertönt ein lauter Räumungsalarm. Alle müssen sofort das Gebäude verlassen. Es erfolgt aber KEINE automatische Alarmierung der Feuerwehr! Es muss zusätzlich noch ein Notruf über Telefon abgesetzt werden!
- wie bediene ich die Druckknopfmelder? Scheibe einschlagen und den Knopf fest drücken
- im Brandfall dürfen nur die sogenannten Evakuierungsfahrstühle benutzt werden
- für die Rettung über das Treppenhaus gibt es Evakuierungsstühle
All diese Informationen haben dafür gesorgt, dass wir uns im Brandfall hoffentlich richtig verhalten werden. Wir haben aber leider auch festgestellt, das es für Menschen mit Beeinträchtigung schwerer sein wird.
Allein die Tatsache, dass es keine Vorschriften gibt, wie ein Flucht- und Rettungsplan für Menschen mit Handicap geschrieben werden soll. Auch ein großer Wunsch der Feuerwehr ist es, dass Schilder für eine „barrierefreie Flucht“ vorgeschrieben werden. Dies ist aber leider bis heute – zumindest hier in Deutschland – nicht der Fall.
Vielen Dank an Karlheinz und Sebastian von der Feuerwehr Hanau. Wir freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen. Dann werden wir die beiden auf der Wache 1 der Hanauer Feuerwehr besuchen und uns die vielen praktischen Möglichkeiten zur Rettung von Menschen mit Behinderung anschauen.