„Do Something Green Today“ von der Stabstelle Nachhaltigkeit lockte auch mich in die alte Bibliothek am Schlossplatz in Hanau.
Das erste was mir auffiel: Es war sehr dunkel – zu dunkel für mich.
Das Thema „Nachhaltigkeit“ versetzt mich regelmäßig in meine Kinderzeit. Klamotten gab es nur von anderen Familiengliedern, oder von der Kirche. Fleisch gab es nur an Sonntagen. Was kaputt war wurde repariert. Wir schliefen zu viert in einem Zimmer, mussten zur Schule laufen, zum Glück nicht barfüßig im Winter wie mein Vater. Wir nannten das nicht „nachhaltig“, sondern „sparsam“. Später, als wir genug gespart hatten „geizig“. Wir hatten sehr viel Respekt und Angst vor Erwachsenen, der Polizei und anderen Obrigkeiten. Wir mussten Verantwortung für unser Handeln übernehmen.
Nein, früher war nicht alles besser – im Gegenteil. Es ging nicht darum die Welt zu retten, es ging darum, dass es „die Kinder mal besser haben sollen“.
Es nervt mich, dass nun fast jedes Produkt mit „Nachhaltigkeit“ beworben wird. Ich frage mich, ob mit dem Thema „Nachhaltigkeit“ nur wieder die Wirtschaft angekurbelt werden soll.
Statt „nachhaltige“ Produkte zu verkaufen und zu kaufen, wäre mir mehr Respekt und Verantwortung für unser Handeln sehr viel wichtiger. Was vielleicht aber auch einher geht, nur nicht den Namen „Nachhaltigkeit“ braucht. Eine klimaneutrale Welt wäre damit gesichert, denn „die Kinder sollen es mal besser haben!“
Warten wir nicht auf den nächsten „green day“, nicht auf das nächste „nachhaltige“ Produkt. Lasst uns mit Respekt und Verantwortung mit uns und unserer Umwelt umgehen, damit die Zukunft nicht so dunkel wird, wie is in der alten Bibliothek ist.
Verantwortung in leichter Sprache