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Von der Überwindung psychologischer Barrieren für den Klimaschutz

Von der Überwindung psychologischer Barrieren für den Klimaschutz

Eine Straße mit einer rotweißen Absperrung. Im Hintergrund ist der Himmel blau mit einigen Wolken.

Die 5 psychologischen Barrieren für den Klimaschutz und deren Überwindung

„Das größte Hindernis bei der Bewältigung des Klimawandels liegt zwischen unseren Ohren“ sagt der norwegische Psychologe und Ökonom Espen Stoknes. Er beschreibt fünf Barrieren, die wie unsichtbare Mauern in uns wirken und verhindern, dass Informationen zu sinnvollen Reaktionen und Maßnahmen führen.

Im Folgenden zeigen wir die 5 Barrieren und mögliche Wege zu ihrer Überwindung auf.


Hindernis: ↙Distanzgefühl↙

Es fühlt sich so an, als ob der Klimawandel weit weg ist. Zum Beispiel denken wir an das arktische Eis oder die Eisbären, die weit entfernt sind. Auch wenn über das Jahr 2100 gesprochen wird, scheint es in weiter Zukunft zu liegen. Wir können sowieso nichts dagegen tun.

Überwindung: ↗Soziale Nähe schaffen↗

Wir können dem Klima näherkommen, indem wir ein Gefühl von Nähe, persönlicher Betroffenheit und Dringlichkeit entwickeln. Das erreichen wir, indem wir das Thema Klimawandel den Menschen näherbringen. Außerdem können wir neue soziale Normen verbreiten. Wenn ich sehe, dass meine Freunde oder Nachbarn etwas tun, werde auch ich motiviert, etwas zu unternehmen. Außerdem denke ich darüber nach, was ich meinen Kindern und Enkelkindern hinterlassen möchte. Das ist eine gute Motivation, um soziale Nähe zu schaffen!


↙Verlustangst↙

Der Klimawandel wird oft als eine drohende Katastrophe dargestellt, die Verluste, Kosten und Opfer mit sich bringt. Das macht uns Angst. Nachdem die erste Angst vorbei ist, versucht unser Gehirn oft, das Thema zu vermeiden.

↗Verkörperung von Gesundheit↗

Wir können das Thema Klimawandel so umgestalten, dass es direkt mit der menschlichen Gesundheit in Verbindung gebracht wird (eine gesunde Erde bedeutet gesunde Menschen). Zum Beispiel könnten wir leckere vegetarische Burger fördern, die gut für uns und gut für das Klima sind. Wir können auch den Fokus auf neue technologische Möglichkeiten, Sicherheit und die Schaffung neuer Arbeitsplätze lenken.


↙Zu-groß-für-mich-Gefühl↙

Wenn wir wissen, dass die Verwendung von fossilen Brennstoffen zum Klimawandel beiträgt, aber unsere täglichen Handlungen wie Autofahren, in den Urlaub fliegen, Rindfleisch essen oder Kuhmilch trinken damit im Widerspruch stehen, entsteht ein unangenehmes Gefühl namens kognitive Dissonanz. Um dieses Gefühl loszuwerden, erfindet unser Gehirn Rechtfertigungen.

↗Einfach neue Normen schaffen↗

Indem wir eine bessere Struktur für Entscheidungen schaffen, können wir klimafreundliches Verhalten zur Norm machen. Wenn wir die Art und Weise ändern, wie wir Dinge konsumieren, um klimafreundliche Entscheidungen zur Normalität zu machen, können wir einen Teil des unangenehmen Gefühls abbauen. Das Ziel ist es, Gewohnheiten zu verändern.


↙Problemverdrängung↙

Wenn wir die Fakten über Klimaschäden verbergen, ignorieren oder lächerlich machen, können wir vielleicht vor Angst und Schuldgefühlen fliehen. Verleugnung ist ein Zustand, in dem ich weiß, was passiert, aber so tue und handle, als ob ich es nicht wüsste. Dieses Verhalten ist derzeit in der Gesellschaft am weitesten verbreitet.

↗Aussagen plastisch erklären↗

Begriffe wie “Gigatonne CO2” ist für die meisten Menschen schwer zu verstehen. Ein praktischer Vergleich mit Luftballons (1 Gigatonne = 1 Billion Gramm Masse = mehr als 123 Milliarden Ballons) kann die Größe besser veranschaulichen. Individuelle Fortschritte im Umweltschutz können durch Apps verfolgt werden, die Aufzeichnungen über individuelle Umweltaktivitäten machen und die eingesparten CO₂-Emissionen anzeigen. Das kann helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten.


↙Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt↙

Wir sehen die Welt so, wie wir es möchten. Wir wählen Informationen basierend auf unserem Beruf, unserer Bildung und unserer Kultur aus. Wir suchen nach Informationen, die unsere bestehenden Überzeugungen unterstützen, und ignorieren, was diese in Frage stellt. Unsere kulturelle Identität ist wichtiger als Fakten.

↗Gute Geschichten↗

Unser Gehirn mag Geschichten. Wir brauchen bessere Geschichten darüber, wie wir eine bessere Zukunft gestalten können. Neue Geschichten über Menschen, Städte und Unternehmen, die echte Veränderungen bewirken und den Klimawandel umkehren. Diese Unternehmen existieren schon lange und sind trotz aller Zweifel erfolgreich.


Wir müssen sowohl neue soziale als auch ökologische Verhaltensweisen zur Norm machen. Das ist etwas, was wir nicht anderen überlassen können. Wenn wir so denken, gehen wir gemeinsam in eine Zukunft mit vielen Unsicherheiten. Besonders unsere Kinder und Enkel werden die Konsequenzen daraus tragen müssen.

Ja, es ist definitiv eine gute Nachricht, dass wir in Deutschland bereits 46% CO₂-Emissionen seit 1990 eingespart haben. Es zeigt, dass Fortschritte möglich sind. Allerdings müssen wir uns weiterhin anstrengen, um das Ziel von 65% Reduktion bis 2030 und Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen. Jeder Einzelne kann durch bewusstes Handeln und Unterstützung von Maßnahmen zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen einen Beitrag leisten. Es ist wichtig, dass wir alle zusammenarbeiten, um eine nachhaltigere Zukunft für kommende Generationen zu schaffen.

3 Eier in einer Halterung auf welche Gesichter gemalt wurden, die sich anschauen.

Espen Stoknes will übrigens erreichen, dass Produkte und Dienstleistungen mit CO₂-Kennzeichnungen versehen werden, damit Verbraucher den ökologischen Fußabdruck sehen und nachhaltiger einkaufen können. Bereits 2015 forderte er gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger eine Energierevolution für saubere Energie.

Was denkst Du darüber, wäre das ein erfolgreicher Weg, um viele Menschen schnell für Maßnahmen gegen den Klimawandel zu begeistern? Schreib mir: paulo@menschen-in-hanau.eu.

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