Kathi (gehörlos) und Mireia (Kommunikations-Assistentin für Gebärdensprache) luden zu einem 3 stündigen Workshop „Stilles Buffet“ im Haus am Steinheimer Tor ein. Mit ihrem Angebot wollten sie uns die Gebärdenprache näher bringen, die Kontakt-Ängste minimieren und Lust auf mehr machen. Es wurde das Fingeralphabet erklärt und grundlegende Gebärden gezeigt, die wir direkt praktisch umgesetzt haben, in dem wir uns bei einem Stillen Buffet ausprobierten. Es ging also rund um das Thema „Essen / Nahrung / Zusammenkommen“.
Kathi und Mireia versorgten uns zunächst mit Informationen zum Fingerlesen und zur Gebärdensprache. Kaum zu glauben, dass Kathi uns die Informationen in 3 (!) Sprachen mitteilte, in Deutsch, in Englisch und in Gebärdensprache und das in ständigem Wechsel.
Nach dem spielerischen Einüben der Grundlagen gab es für die Anwesenden den Auftrag, in Gruppen ein Essen „still“ vorzubereiten. Absolutes Sprechverbot!!! – Nun hatten alle gleiche Voraussetzungen.
Man „unterhielt“ sich beim Vorbereiten mittels Gebärden. Und es ging!!! Es war eine sehr entspannte Atmosphäre. 14 Menschen beteiligten sich daran, und es gab ein gutes Miteinander. „Es war einfach STILL, wohltuend still, eine ganz neue gute Erfahrung, hätte ich gerne öfter.“ (Renate)
Bevor wir es uns schmecken ließen, „erklärte“ jede Gruppe mit Gebärden, was sie vorbereitet hatte, Salat, Obstsalat, Sandwiches. Manches war zum Schmunzeln. Wir gebärdeten natürlich noch ungenau und dadurch ergab sich eine andere Bedeutung des „Gesagten“. Zum Beispiel wird die Gebärde für „machen“ durch leichte Drehung zu „Kaffee“.
„Interessant, einen Zugang zur Gebärdensprache zu erhalten. Da wüsste ich gerne mehr.“ Auf dem Gruppenfoto bedeutet die Gebärde „es war toll“. Es wäre spannend, das Erlebte mit seinen besonderen Erfahrungen weiterzuverarbeiten.
Gibt es eine Fortsetzung? Ja, am 15.03.2024 ab 17 Uhr.
Für eine Anmeldung schreibt uns an info@menschen-in-hanau.eu
Stimmen zum Event:
Bärbel: „Es hat Spaß gemacht. Es war eine tolle Gruppe. Kathi und Mireia haben uns wunderbar geführt und uns geholfen. Auch gab es nach und nach – mit Hilfen oder ohne – eine Art von Verständigung. Zumindest war am Ende alles lecker – also muss ja die Kommunikation geklappt haben 😉“
Anmerkung von Salyman, als er in der Stadt zwei gestikulierende Menschen beobachtete: „Mama, jetzt weiß ich, die Gebärden miteinander. Die unterhalten sich.“
Text: Renate & Bärbel