Jeden Samstag im April haben wir als Gruppe Masken genäht. Geschätzt hat unsere Gruppe so 500 Masken hergestellt. Auch andere Gruppen haben sehr fleißig genäht.
Von Beginn an war uns klar: wir nähen keine modische Accessoires, sondern einen Schutz, um andere nicht anzustecken.
Ich selbst trage eine Maske, nur wenn ich muss. Ich finde es schrecklich eine Maske zu tragen, unabhängig davon, ob ich eine modische Maske habe, oder eine Maske genäht aus Bettwäsche. Ich finde es schrecklich, wenn mein Gegenüber eine Maske trägt.
Es entsteht zwischen mir und meiner Umwelt eine Barriere, denn ich kann die Mimik nicht mehr sehen. Ich kann sie nicht hören, die Kinder, die auf dem Spielplatz toben und ich höre keine Menschen mehr lachen. Viele lustige WhatsApp Nachrichten sind unterwegs, ich bekomme höchsten ein stummes Emoji ☹ zurück. Ich muss Abstand halten, kann also meine Liebsten nicht riechen und nicht schmecken.
Ich trage meine Maske vorsichtshalber um niemanden aus versehen anzustecken. „Ich trage sie für dich“. Ich trage sie widerwillig, ich trage sie damit ich euch alle wiedersehen kann, wieder lachen höre. Ich möchte meine Liebsten wieder riechen und schmecken können.
Bitte haltet Abstand, damit wir uns bald wieder in die Arme nehmen können.
Eure Bea