Wir laden Euch ein, den „Neuen Tag“, das Frühlingsfest oder auch Neujahrsfest zu feiern. Das Fest findet immer am 20. /21. März eines Jahres statt. Es ist ein Fest mit vielen Traditionen, alles hat eine Bedeutung. Lest selbst:
Das Fest „Neuer Tag“ – Neujahrsfest
- Nowruz / Nouruz – persisch نوروز
- Neros – kurdisch ن هو ر ۆز
- Nehrus – türkisch
ist der Name des Neujahrs- und Frühlingsfestes, das vor allem im iranischen Kulturraum mit dem Frühlingsbeginn (Tagundnachtgleiche) gefeiert wird.
Der Tag fällt auf den 20. oder 21. März und sein Beginn entsprechend dem Beginn der Tagundnachtgleiche auf unterschiedliche Uhrzeiten.
Er wird von Menschen aller Glaubensrichtungen gefeiert, von Muslim:innen, Christ:innen, Baha’i, Jüd:innen und Zoroastrier:innen.
Seit 2010 ist Nouruz auf Beschluss der 64. Generalversammlung der Vereinten Nationen als Internationaler Nouruz-Tag anerkannt. Die Generalversammlung stellte in ihrer Erklärung fest, dass „Nouruz ein Frühlingsfest ist, das von mehr als 300 Millionen Menschen seit mehr als 3000 Jahren auf der Balkanhalbinsel, in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus, in Zentralasien und im Nahen Osten gefeiert wird“.
Länder, in denen Nowruz gefeiert wird:
Seit dem letzten Jahrhundert hat sich Nouruz weit über den Iran, die Türkei, den Irak, Syrien und Zentralasien verbreitet. Außerdem feiern heute Menschen Nouruz in Russland und auf dem Balkan. Jedes Land hat seine spezifische Schreibweise und Aussprache des Begriffs „Nouruz“.
Dauer des Festes
Alle feiern an dem Datum der Tagundnachtgleiche. In manchen Gebieten erstrecken sich die Feierlichkeiten bzw Tätigkeiten zur Vorbereitung des Festes über 2 Wochen. Dies ist besonders im Iran der Fall.
So werden neue Kleider gekauft, das Haus gesäubert, es werden traditionelle Gerichte zubereitet und es finden verschiedene Rituale statt.
Diese Traditionen gibt es beim Neujahrsfest
Am Mittwoch vor dem Neujahrsfest wird über das Feuer gesprungen
Tschahar Shanbe Suri:
Tschahar Schambe Suri (persisch چهارشنبه سورى , čahâr-šanbe-ye sūrī, Mittwoch des Festmahls‘), ist ein iranisches Fest, das am letzten Mittwoch vor Nouruz gefeiert wird. Die Feierlichkeiten beginnen am Vorabend.
Feuerspringen:
Vor Beginn des Fests versammeln sich die Menschen auf einem offenen, freien Platz.
Bei Sonnenuntergang werden Lagerfeuer entzündet und es wird über die Flammen gesprungen.
Dabei wird gesungen: sorxi-ye zu az man, zardi-ye man az to, was auf Persisch wörtlich bedeutet: „Lass deine Unruhe meine sein, meine Blässe deine“.
Es ist eine Art Reinigungsritual und soll im neuen Jahr für Gesundheit sorgen.
Festliche Tafel
Sofreye Haft sin:
Sofreh ist ein persisches Tischtuch. Auf diesem Tischtuch werden 7 Bestandteile „aufgetischt“. Sie stehen symbolisch für ganz unterschiedliche Dinge. Im Persischen beginnen sie mit dem Buchstaben „S“.
Das Ausbreiten der Dinge soll im neuen Jahr für Glück und Reichtum sorgen.
- Sabze ( س ز ب ه „Grünes) symbolisiert Munterkeit (sabz o choram „lebendig und munter“)
zum Beispiel: Weizen- Gersten- oder Linsensprossen - Samanak/Samanou (سمنو „Malz aus Weizen“) symbolisiert Wohltat und Segen
zum Beispiel: Weizenpudding - Sir ( س ب „Knoblauch“) symbolisiert Schutz
zum Beispiel: Knoblauchzehe - Sendsched (سنجد „Mehlbeere“) symbolisiert die Saat bzw. den Keim des Lebens
zum Beispiel: Trockenfrüchte - Serkeh (سرکه „Essig“) symbolisiert Geduld und Fröhlichkeit
zum Beispiel: Essig - Somagh (سماق „Gewürzsumach“) symbolisiert den Geschmack des Leben
- Sib ( سیب „Apfel“) symbolisiert Schönheit und Gesundheit
zum Beispiel: Apfel
Ferner kann der Haft-Sin-Tisch mit weiteren Elementen / Dingen geschmückt werden:
- Sonbol, gesprochen auch Sombol (سنبل „Hyazinthen“) symbolisiert Freundschaft
- Sekeh (سکه „Münze“) symbolisiert Wohlstand
- Ayineh ( آیینه „Spiegel“) symbolisiert Reinheit und Ehrlichkeit
- Scham’ (شمع „Kerze“) symbolisiert Feuer
- Tochm-e morgh-e rangi ( تخ م مرغرنگ „Gefärbte Hühnereier“). Das Ei symbolisiert Fruchtbarkeit. Die Anzahl richtet sich meistens nach der Zahl der Familienmitglieder, 4 Personen = 4 Eier. Sie sind mit den Ostereiern aus dem christlichen Brauch vergleichbar.
Von diesen Figuren wird erzählt
Hadschi Firuz oder Chadscheh Piruz ist eine Figur der iranischen Volkskultur, die zu Beginn des iranischen Neujahrsfestes Nouruz auf den Straßen erscheint. Das Gesicht des Mannes ist mit Ruß geschwärzt, er trägt grellrote Kleidung und einen Filzhut. Er tanzt in den Straßen, singt und spielt dazu auf seinem Tamburin.
Bekannt als Baba Nowruz, ist eine Figur der iranischen Volkskultur. Er erscheint jedes Jahr zu Beginn des Frühjahrs gemeinsam mit seinem Gefährten Hadschi Firuz, um den Beginn des iranischen Neujahrs, Nouruz, anzukündigen und trifft auf Naneh Sarma
Sizdah bedar – das ist der 13. Tag, der Tag der Natur
Sizdah bedar oder Sizdahbedar ist in der persischen Tradition ein Brauch, den die Iraner üblicherweise mit einem Picknick im Freien feiern. Denn in dieser Zeit befinden sich, nach dem Volksglauben, die bösen Geistern im Haus.
Dankeschön:
- Autorin: Resan Rahmanpanah
- Fotos: aus www.unsplash.com und Wikimedia commons