Ein Jahr nach dem Anschlag in Hanau gibt es noch immer offene Fragen, offene Aufgaben und Wissenslücken. Mit „Was NUN?“ (NUN steht hierbei für Nachdenken, Umdenken, Neudenken) wollen gemeinsam darüber nachdenken, was es braucht, um eine Erinnerungskultur zu schaffen, die gleichzeitig dafür sorgt, dass wir uns in Zukunft nicht mehr an solche schrecklichen Ereignisse erinnern müssen.
Der Termin mit dem Thema „Hanau war kein Einzelfall – rechte Kontinuitäten in Hessen und Deutschland“
im Gespräch mit: Ibrahim Arslan & Ayşe Güleç.
Rechte und rassistische Gewalt in Deutschland wurde insbesondere ab den 1990er Jahren nach dem Mauerfall sichtbar. Diese Jahre nach „der Wende“ waren geprägt von den Brandanschlägen in Mölln, Solingen und Lübeck, als auch der Mordserie des NSU. Mehr als 200 Menschen sind rechtem Terror in Deutschland seitdem zum Opfer gefallen. Allein in Hessen gab es den NSU Mord an Halit Yozgat in Kassel, einen rassistischen Mordversuch in Wächtersbach, rassistische Drohschreiben durch den NSU 2.0 und schließlich den Mord an Walter Lübcke. Durch den rechtsterroristischen Anschlag in Hanau vom 19.02.2020 wird deutlich, dass sich dieser in eine lange Liste rechter Gewalt einreiht, dass rassistische Gewalt weitergeht. Hanau war nämlich kein Einzelfall.
Mit Ayşe Güleç von der Initiative 6. April in Kassel und İbrahim Arslan, Überlebender des rassistischen Brandanschlags in 1992 in Mölln, wollen wir über andauernde rassistische Gewalt in Deutschland und die politische Arbeit der Betroffenen sprechen und hervorheben, wie wichtig Selbstorganisierung, Vernetzung und Widerständigkeit und Solidarisierung unter Betroffenen, Überlebenden und Angehörigen ist.
NUN – nachdenken, umdenken, neudenken
Wir brauchen Aufklärung
Wir brauchen Lernbereitschaft
Wir brauchen Zusammenhänge
„Was NUN“ ist ein neues Format, das wir anbieten möchten, um auf rassistische Strukturen und Denkweisen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Die Alltagsrassismen sollen sichtbar werden, die zu schrecklichen Taten, wie rechten Terroranschlägen wachsen können, während wir wegsehen. Es soll auch darum gehen, Hanau im Kontext anderer Orte zu betrachten, die von rassistisch motiviertem Terror betroffen waren. Gibt es Kontinuitäten und wie können wir diese erkennen?
Wer macht mit
Diese Veranstaltungsreihe ist eine Kooperation von „Menschen in Hanau e. V.“ und der DEXT-Fachstelle der Stadt Hanau.
Wie ist das Format aufgebaut?
Für 2021 sind acht Termine geplant, zu denen wir Expert:innen zu einzelnen Schwerpunkt-Themen einladen werden. In Interview-Gesprächen führen wir in das Thema ein. Im Anschluss sollen Zeit für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stehen. Je nach Thema können Fragerunden auch in kleineren Gruppen erarbeitet werden.
Vor allem soll es darum gehen, wie wir als Einzelpersonen dazu stehen. Was hat es speziell in Hanau mit uns gemacht, die Stadt des 19.02. zu sein.
Solange die Pandemie uns im Griff hat, finden die Termine digital über Zoom statt. Ihr erhaltet spätestens einen Tag vor der Veranstaltung die Zugangsdaten per E-Mail.
Die Veranstaltung in Kurzform
Was? Was NUN? Austausch und Diskussion
Wann? Donnerstag, 15. April 2021 von 19:00 – 20:30 Uhr
Wo? digital, online via Zoom
Anmeldung: per Mail über cettina@menschen-in-hanau.de