Themenpate Tolga Nalbantoglu und Referent Mehmet Kuşçu haben durch diesen vielfältigen Diskussions-RAUM geleitet und haben sich dabei intensiv mit den Teilnehmenden ausgetauscht. Eine kleine Zusammenfassung von Tolga mit Ausblick auf weitere Betrachtungen …
Ein Thema, dass mich, als Migrant, tagtäglich begleitet. Mein Opa gehörte auch zur „Generation Gastarbeiter“. Manches Mal frage ich mich, ob Adenauer insgeheim doch damit gerechnet hat, dass die Enkel der „Generation G“ irgendwann mal Einheimische ehelichen. Man darf spekulieren.
Mein Interesse für dieses Thema geht sehr viel weiter. Schon während meiner Abi-Zeit habe ich mit großem Interesse am Sozialkunde-Unterricht teilgenommen. In den zahlreichen Texten und Bücher, die ich durchackern durfte, blieb insbesondere ein Satz in Erinnerung:
Integration statt Assimilation
Und das funktioniert nur, wenn alle mitmachen. Um die Nachricht richtig herüber zu bringen, habe ich mir Verstärkung geholt. Mehmet Kusşçu hat sofort zugesagt, als ich ihn fragte, ob er dabei ist.
Mehmet abi (türkisch: großer Bruder) hat zahlreiche Ämter und Zertifikate, mit denen er sich schmücken darf. Aber diese waren nicht der Beweggrund, warum ich mich als erstes an ihn gewandt habe. Wir haben zahlreiche Unterhaltungen geführt und ich konnte viel von ihm lernen. Somit wusste ich um seine politische Haltung und über seine Ansichten über Gott und die Welt. Auch hier fasst ein Satz für mich sehr viel zusammen:
Der Glaube ist immer nur für den seelischen Frieden.
Auch wenn es unmöglich ist, das vielfältige Thema Vielfalt (HaHa Wortspiel) innerhalb von 45 Minuten in seiner Gesamtheit zu betrachten, konnten wir uns gemeinsam mit 12 Teilnehmenden ein schönes Bild malen.
Viele Themen wurden aufgegriffen:
- Ghettoisierung
- Sprachbarrieren und
- Neubildung einer Mischform der Sprachen (Ey Lan, Alman, … Jugendsprache)
waren Kritikpunkte, die geäußert wurden.
Betrachtet man jedoch die Entwicklung, die mit den ersten Gastarbeitern 1955 ihren Anfang nahm, ging jede:r in der Diskussion davon aus, dass wir auf einem guten Weg sind.
Respekt wurde immer wieder hervorgehoben. Herzerwärmende Geschichten haben auch ihren Weg in unseren Raum gefunden.
Eine Teilnehmerin berichtete, wie sie ihre türkischen Nachbarn kennenlernte und wie stark das Band zwischen den beiden Familien heute ist. Eine weitere Teilnehmerin berichtete wiederum, wie sie nie den Anschluss zur türkischen Community gefunden hat. Ich bin sehr dankbar, dass beide ihre Geschichten mit uns geteilt haben. Denn sie zeigen, wie Vielfalt gelebt werden kann und wo noch Stolpersteine vorhanden sind, die wir aus dem Weg räumen müssen.
Hier noch eine Link zum Thema Vielfalt für alle zur Empfehlung: https://www.partnershipinternational.ie/de/kulturelle-vielfalt/